press release only in german

„Video killed the Radio Star“ hieß ein Pop-Hit aus den achtziger Jahren, der damals die Ankunft des Videoclips und die Visualisierung der Musik signalisierte. Beinahe zur selben Zeit setzte sich das Video als künstlerisches Ausdrucksmittel auf breiter Basis durch. Zwar wird der Anfang der Videokunst meist am Datum einer Ausstellung von Nam June Paik in der Wuppertaler Galerie Parnass im Jahr 1963 festgemacht, doch erst zwei Jahrzehnte später war die Technologie so weit fortgeschritten, daß das Video zum selbstverständlichen ästhetischen Ausdrucksmittel bildender Künstler avancierte. Heute sind Ausstellungen zeitgenössischer Kunst ohne das Medium kaum mehr vorstellbar: die zusammen-gerechnete Zeit sämtlicher Laufbild-Präsentationen bei der documenta 11 (2002) betrug acht Tage.

Die ursula blickle videolounge will zeitgenössische Künstler- und Kunstvideos nun jederzeit zugänglich machen – mit dem Ziel, einen Ort der Vermittlung zu schaffen, ein lebendiges Archiv für Studenten, Kunsthistoriker und ein interessiertes Publikum, um Recherche und Forschungsarbeit mit dem Medium Video zu ermöglichen. Die Förderleistung von Ursula Blickle trägt dabei fern jeder neoliberalen Ökonomisierung im Kunstbetrieb dazu bei, Lehre und Praxis, Forschung und Archiv, privat und öffentlich zu verbinden.

Das Pilotprojekt video des monats präsentiert ein monatlich wechselndes Videoprogramm monografischer Arbeiten oder thematischer Videokompilationen. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus den Kuratoren Klaus Biesenbach, Gianni Jetzer und Louise Neri wurde dazu eingeladen, Vorschläge zu machen und ihre Expertise einzubringen. Das jeweils konkrete Jahresprogramm wird anschliessend von einer Auswahlkommission bestehend aus Ursula Blickle, Gerald Bast/Erwin Wurm und Gerald Matt entschieden. Den Auftakt anlässlich der Eröffnung bildet die Arbeit „Encore II (Radioactive)“, 2004, von Isaac Julien.

Alle in der ursula blickle videolounge gezeigten Arbeiten werden in das ursula blickle videoarchiv inkludiert. Nach einer Systementwicklungsphase von einem Jahr und mit den gesammelten Erfahrungen wird das Archiv in zwei Jahren eröffnet. Dabei werden alle Videoarbeiten zwischen den Institutionen der Universität, der Ursula Blickle Stiftung und der Kunsthalle Wien ausgetauscht; Videos der laufenden Ausstellungen der Kunsthalle Wien werden das Archiv erweitern und der Öffentlichkeit werden dann vor Ort – in der lounge – über Monitore alle Videos bequem zugänglich sein.

ursula blickle videopreis 1 x im Jahr wird ein Preis für die Produktion eines Videos an Studierenden der Angewandten vergeben.

„about ...“ Der „Vermittlungsbereich“ der ursula blickle videolounge bietet Beiträge zur Erläuterung verschiedenster Kunstrichtungen und Begriffe, beginnend mit einer Einführung in Videoart als Medium moderner und zeitgenössischer Kunst. Ausgewählte Videoportraits und Künstlerinterviews stellen die großen Namen der Moderne von „A bis Z“ vor. In einer entspannten Atmosphäre lädt weiterführende Literatur zur vertiefenden Auseinandersetzung ein.

Pressetext

only in german

video des monats #1
Isaac Julien "Encore II (Radioactive)“,3’, 2004
KUNSTHALLE wien, ursula blickle videolounge

und

„…about“
Künstlermonografien von „A bis Z“ - Surveying the first decade
Chris Burden, Christian Boltanski, Clegg & Guttmann

Kuratoren: Angela Stief, Gabriele Koller, Anja Seipenbusch, Claudia Ehgartne
Auswahlkommission: Ursula Blickle, Gerald Bast, Erwin Wurm, Gerald Matt
Eine Kooperation der Ursula Blickle Stiftung, der Kunsthalle Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien