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ISA ROSENBERGER erhält MSGR. OTTO MAUER PREIS 2008

Otto Mauer Fonds vergibt die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung zum 28. Mal. Diesjährige Preisträgerin ist die in Salzburg geborene und in Wien lebende Künstlerin Isa Rosenberger. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk österreichischer Künstlerinnen oder Künstler unter 40 Jahren.

Der Preis wird von Bischof Dr. Egon Kapellari am Dienstag, den 02. Dezember 2008, um 19.30 Uhr in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, 1010 Wien an Isa Rosenberger übergeben.

Vom 5. bis 21. Dezember 2008 präsentiert Isa Rosenberger im Rahmen einer Ausstellung im JesuitenFoyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien ausgewählte Arbeiten. Die Eröffnung findet am Donnerstag, den 4. Dezember 2008, um 19.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. (Ausstellungsöffnungszeiten: Mi – Sa 13.00 – 18.00 Uhr, So 10.30 – 12.30 Uhr)

Begründung der Jury „In den Video- und Fotoarbeiten von Isa Rosenberger gibt es eine deutliche Option für Frauen und für Länder des früheren Ostblocks. Im Zentrum der Arbeiten stehen Denkmäler und einzelne Personen. Denkmäler, das sind hier Skulpturen und in einem weiteren Sinn verstanden auch Bauwerke und Orte, verweisen auf Vergangenes und fordern eine Stellungnahme in der Gegenwart. Einzelne Personen nehmen die Herausforderung an. Die aus diesen Grundelementen gestalteten Geschichten zeichnen sich durch feinen Humor und großen Respekt aus. Sichtbar wird auf sehr unterschiedliche Weise eine ungebrochene Kreativität im Umgang mit einer oft schwierigen Vergangenheit und Gegenwart. Im Formalen ist die Fähigkeit zur Gestaltung von Bildern bemerkenswert. Bei einer großen Vielfalt von Perspektiven, einem ständigen Wechsel des Standpunkts, hat jede Arbeit innere Dichte und eine kompakte Gestalt. Jede bringt eine Geschichte ins Bild. Besonders auch die Präsentation der Arbeiten in Ausstellungen zeigt die außerordentliche Fähigkeit von Isa Rosenberger, selber kleine und sehr komplexe Denkmäler zu schaffen. Über den konkreten Anlass hinaus haben sie etwas Allgemeingültiges.“

Die Jury des Msgr. Otto Mauer-Preises 2008, Sabine Breitwieser, Silvia Eiblmayr, Gabriele Rothemann, Gustav Schörghofer und Martin Walde, will mit ihrer Wahl sowohl die inhaltlichen als auch die formalen Qualitäten der Arbeit von Isa Rosenberger würdigen und nachdrücklich darauf aufmerksam machen.

Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe des Fonds ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten, weiterzuführen.

In den vergangenen 28 Jahren waren ingesamt rund 80 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen – in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.

Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten: Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006) und Ursula Mayer (2007).

Neben der jährlichen Vergabe des Msgr. Otto Mauer Preises fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto Mauer Fonds in die Förderung aktueller Projekte in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Wissenschaft, Erziehung und Erwachsenenbildung. Folgende Projekte wurden 2008 vom Otto Mauer Fonds u.a. unterstützt:

„Jesuitenkosmos“ nennt sich die Installation von Christof Steinbrener und Rainer Dempf, die ab 27. November in der Jesuitenkirche – Universitätskirche, Wien I zu sehen sein wird. Für ihre Installation haben die beiden Künstler das aus mehreren Bildfeldern bestehende gewaltige Tonnengewölbe des saalartigen Mittelraums durch ein einziges Motiv ersetzt. Ein Photo der NASA zeigt eine ausschnittsartige Perspektive auf die Erde und einen im All an einer Sonde hantierenden Astronauten. Allegorische Figuren, die gemalte Scheinkuppel und der gewohnte Blick in den Himmel werden hier gegen den „umgekehrten Blick“ getauscht.

„Die Sonate“ von Anna Mitterer setzt sich in Form eines Kurzfilms mit Textstellen aus Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ auseinander. Ausgangspunkt ist die Beschreibung des konkreten Erlebens der Rezeption eines (fiktiven) Kunstwerks.

Das Jüdische Theater Austria thematisiert in „Der Garten im Schrank“, den Umgang einer österreichischen Familie mit den dunkelsten Geheimnissen ihrer Vergangenheit. Das vielbeachtete Stück wurde im Sommer 2008 an verschiedenen öffentlichen Plätzen in Wien aufgeführt.

Dem Widerspruch zwischen reiner Lehre und institutionell bedingtem Kompromiss widmet sich Helmut Schmidinger in seinem Kirchenkammermusiktheaterstück „Zum Beispiel Franz“. Anhand der Entstehung der Franziskaner geht der Komponist der Frage nach, „ob eine Idee ohne Struktur, ohne Institution überdauern kann oder ob eine Institution notwendig ist, auch wenn dadurch die Idee Schaden leidet.“ So wurde die Ordenswerdung der Franziskaner erst unter Ausschaltung des ursprünglichen Franziskanischen Ideals – der Verweigerung jeglichen Besitzes – möglich. In der speziell für den kirchlichen Raum adaptierten Aufführung verschmelzen Elemente zeitgenössischer Musik und zeitgenössischen Theaters miteinander.

Im wissenschaftlichen Bereich wurde eine Gesprächswoche zum Thema „Diagnose -Prognose - Entscheidung - Verantwortung“ ebenso gefördert, wie ein Symposion, das sich mit Fragen der Bilderzeugung beschäftigte und eine Publikation, die sich interdisziplinär mit der Handlungsfreiheit des Menschen auseinandersetzt.

BIOGRAFIE ISA ROSENBERGER

1969 geboren in Salzburg. 1988 bis 1993 Hochschule für angewandte Kunst, Wien. 1994 bis 1996 Jan van Eyck Akademie, Maastricht. Lehrtätigkeit: 2005 bis Februar 2009 Künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ordinariat für Performative Kunst – Bildhauerei, Akademie der Bildenden Künste Wien. Stipendien und Preise: 1997/1998 MAK-Schindler Stipendium, MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles. 2000 Studio 2000, artist in residence, Schnitt Ausstellungsraum Köln. 2001 artist in residence, Sarajevo Center for Contemporary Art. 2004 Staatsstipendium für bildende Kunst KünstlerInstipendium für Schrumpfende Städte, Initiativprojekt der deutschen Bundeskulturstiftung, u.a. in Kooperation mit der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig. 2006 artist in residence, Österreichisches Kulturforum Warschau, Stipendium des Landes Salzburg. 2008 Msgr. Otto Mauer Preis. Demnächst: HYPERLINK "http://www.isarosenberger.net" www.isarosenberger.net

Einzelausstellungen, Projekte (Auswahl) 2008 Secession, Wien (Kat.) 2007 Österreichisches Kulturforum Warschau 2004 Ein Zeichen der Zeit, Kunst im Porschehof, Porsche Holding Salzburg (Kat.) 2003 Schöne Aussicht – Modelle in verdichteten Räumen, Kunstverein Langenhagen 2002 Sarajevo Guided Tours, Sarajevo International Airport (in Kooperation mit dem Sarajevo Center for Contemporary Art) OF(F) lived spaces (mit Michael Zinganel), Galerie Pohlhammer, Steyr 2001 ... Wirklichkeit ..., Kunstverein Wolfsburg 2000 Studio 2000, Schnitt Ausstellungsraum, Köln 1999 Betaversion, Galerie 5020, Salzburg 1998 Herbst im Harrach, steirischer herbst, Graz 1997 Talk with Tomorrow, Kunstverein Ludwigsburg (Studio) don’t stop – a short preview to life, Galerie 5020, Salzburg 1994 Dateline, Trabant, Wien

Gruppenausstellungen und Video-Screenings (Auswahl) 2008 Schrumpfende Städte – Interventionen, Liebfrauenkirche, Duisburg Du Dialogue Social, Motorenhalle Dresden 2007 Shrinking Cities, Cranbrook Art Museum, Detroit; Spaces Gallery, Cleveland und Site Art Gallery, Liverpool Lange nicht gesehen. Begegnungen mit dem Museum auf Abruf, Museum auf Abruf, Wien Im Geröll moderner Zeiten I, kuratiert von Anna Meyer, Galerie Gölles, Fürstenfeld ich gegenüber, Österreichische Botschaft, Berlin 2006 Shrinking Cities, Pratt Manhattan Gallery, New York Every Day ... another artist/work/show, Salzburger Kunstverein, Salzburg Video Visionen, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst, Oldenburg und Oldenburg eins Lokalsender / community TV channel Donaumonarchie, Projekt im öffentlichen Raum, Billboart Gallery, Bratislava Geschichte(n) vor Ort – Eine Ausstellung rund um den Wiener Volkertmarkt, Projekt im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum, Wien HYPERLINK "http://www.basis-wien.at/cgi-bin/browse.pl?t=aust.tpl&austid=65039"Es ist schwer das Reale zu berühren / Videoarchiv, Grazer Kunstverein, Graz (Kat.) 2005 Großer Kunstpreis des Landes 05, Galerie im Traklhaus, Salzburg annexia bo#02 – festival international des arts visuels et musiques innovatrices, Toulouse Schrumpfende Städte 2 – Interventionen, Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig (Kat.) Kurzfilme zur Ausstellung A Lucky Strike – Kunst findet Stadt, Gesellschaft für aktuelle Kunst GAK und Cinema im Ostertor, Bremen Serial Cases (Videoprogramm), kuratiert von Michal Kolecek u. a. Center for Contemporary Central European Art, Ústí nad Labem, Forum Stadtpark Graz, InterSpace Media Art Centre, Sofia 2004 Trading Places, Pump House Gallery, London Video as Urban Condition, Austrian Cultural Forum, London Mapping the Territory, Topkino, Wien Fremd bin ich ausgezogen, Videoprogramm präsentiert von Hemma Schmutz, Museum Moderner Kunst Passau Iowa City International Documentary Festival, Iowa City Pesaro Film Festival, Pesaro Transit Home, CPH:DOX Copenhagen International Documentary Festival, Kopenhagen LIVING SPHERES, Fringe Club, Hongkong International Film Festival Mumbai 2003 trautes heim, Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig (Kat.) trans/archive. Schleifen des Bedeutens, Galerie 5020, Salzburg (based upon) TRUE STORIES, International Film Festival Rotterdam Es ist schwer das Reale zu berühren, Videofestival, Kunstverein München DIAGONALE 03 – festival des österreichischen films, Graz play global, Transmediale Berlin ReiheFilmKunst #42, Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz TNM LA CRIEE, 14. festival international du documentaire, Marseille Neue Räume schaffen, Kunstverein Langenhagen 3. Europäisches Filmfestival (Kurzfilm) Stuttgart-Ludwigsburg 14. Internationales Bochumer Videofestival, Bochum 21er, 20er Haus, Wien 2002 touristische blicke / touristic gazes, Kunstverein Wolfsburg (Kat.) Hot Destination (Marginal Destiny), Art Workshop Lazareti, Dubrovnik duisburger filmwoche – festival des deutschsprachigen dokumentarfilms, Duisburg Arsenal Armory, Wandelhalle Köln / Cologne 2001 Kristina Leko / Isa Rosenberger, association for contemporary art, Graz REkonstruktion_heimAT, Forum Stadtpark, Graz 2000 the unhomely home / das unheimliche heim, Kunstverein Wolfsburg (Kat.) Lebt oder arbeitet in Graz, association for contemporary art, Graz 1998 Final Projects, MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles nexus – Künstlerische Interventionen im Stadtraum, Linz (Kat.) sincerely yours, Videosampler, basis wien, Sofia Municipal Gallery und TED Gallery, Varna 1997 enter – audience, artist, institution, Kunstmuseum Luzern / Lucerne (Kat.) x squared, Secession, Wien (Kat.) 1996 Zeitschnitte II, Kunsthalle Innsbruck (Kat.) Desiring Authors – Enveloping Myths (Ronda-Zheng-Projekt mit Ricarda Denzer), Bernard Toale Gallery, Boston Coming Up (Ronda-Zheng-Projekt mit Ricarda Denzer), 20er Haus – Museum Moderner Kunst, Wien (Kat.) Forum Stadtpark Graz : Berlin (Ronda-Zheng-Projekt mit Ricarda Denzer), Forum Stadtpark, Graz 1995 Neulich bei Frau Novak (Ronda-Zheng-Projekt mit Ricarda Denzer), Trabant, Wien The Spring Project, Areal des Gustinus Ambrosi Museum, Wien Lebendige Vergangenheit, Bricks & Kicks, Wien group-dynamics (Ronda-Zheng-Projekt mit Ricarda Denzer), im Rahmen der U.K.F.- Bundesländertournee, Galerie 5020, Salzburg Concrete Visions (Ronda-Zheng-Projekt mit Ricarda Denzer), Anarat Higutyn Monastery School, Istanbul 1994 Cocktail II, Kunstverein Hamburg (Foyer) 1993 Works on Paper – Paperworks, Kunsthalle Exnergasse, Wien Zyklon II – Reflexion zur Jahrtausendwende, Fotogalerie Wien (Kat.)

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Isa Rosenberger - Otto Mauer Preis 2008
Ort: JesuitenFoyer, Wien