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„Das Bild als Zeichen ist für mich die komprimierteste Form des bildnerischen Ausdrucks, nicht durch die Reduzierung oder Verkürzung, sondern durch die Verdichtung und Anreicherung. Nachdem es aus dem Urgrund unbewusst sich bildet, vermag ich das Rätsel des Entstehungsprozesses nicht zu klären.“ (Irmgard Horlbeck-Kappler)

Anlässlich der Eröffnung des Neubaus schenkte Irmgard Horlbeck-Kappler dem Museum der bildenden Künste im vergangenen Jahr 100 ihrer Werke. Die gemeinsam vom Museum und der Künstlerin vorgenommene Auswahl zeigt in Gattungen und Sujet wesentliche Facetten aus vier Jahrzehnten künstlerischen Schaffens von Irmgard Horlbeck-Kappler. Das Museum hat damit eine bedeutende Bereicherung seiner Sammlung moderner Kunst erfahren. Zum 80. Geburtstag der Leipziger Künstlerin wird die Stiftung nunmehr in einer Ausstellung präsentiert.

Irmgard Horlbeck-Kappler studierte von 1948 bis 1952 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Sie lehrte zunächst am Institut für Kunsterziehung der Universität Leipzig (1952-1957), ab 1953 auch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. 1968 wurde sie zur Professorin und Leiterin der Fachklasse Skripturale Grafik ernannt. Sie entwickelte alternative Lehrmethoden und bildete eine Vielzahl Leipziger Künstler aus. 1985 wurde sie emeritiert.

Über die Beschäftigung mit Schriften und Zeichen als Mittel der Bildgestaltung fand Irmgard Horlbeck-Kappler zu der ihr eigenen Bildsprache. In Auseinandersetzung mit den in der DDR lange Zeit tabuisierten Werken der klassischen Moderne (Kubismus, Futurismus und Konstruktivismus) hat sie innerhalb der gegenständlich dominierten Leipziger Kunst einen konsequent eigenständigen Stil entwickelt. Ihre Kunst changiert im Spannungsfeld zwischen freien figurativen Gestaltungen und konstruktiv-konkreten Kompositionen. Farbkräftige geometrische Formen, kristalline Gebilde und metamorphe Formationen beherrschen ihre abstrakten Bildwelten. Phantasie und Intuition bilden dabei ebenso wie das Gefühl und eine sensible Wahrnehmung der Umwelt die Basis ihres künstlerischen Schaffens.

Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl von rund 50 Werken der Stiftung mit dem Schwerpunkt Malerei. Neben farbigen Handzeichnungen sind mit Gouachen, Aquarellen und Mono-Lithographien malerische Arbeiten auf Papier und Stein zu sehen sowie fast sämtliche der 14 gestifteten Gemälde.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch, das die Stiftung vollständig dokumentiert. Es enthält Beiträge von Hans-Werner Schmidt, Eugen Gomringer, Horst Zimmermann, Irmgard Horlbeck-Kappler, Rainer Behrends und Karl-Heinz Mehnert sowie eine umfangreiche Dokumentation zu Leben und Werk der Künstlerin (Passage-Verlag Leipzig, 128 Seiten

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Irmgard Horlbeck-Kappler - Die Stiftung