press release only in german

Von 27. April bis 14. Juni 2006 zeigt der Salzburger Kunstverein die erste umfassende Werkschau des rumänischen Künstlers Ion Grigorescu. Präsentiert werden Arbeiten aus den Genres Photographie, Performance und Film.

Grigorescu (geboren 1945, lebt in Bukarest) gilt als einer der wichtigsten rumänischen Künstler der Nachkriegszeit. Der Künstler bearbeitet in seinen Werken seit 1967 Fragen nach Sexualität, Körper und Politik - durch die historischen Veränderungen bedingt - einerseits unter dem Blickwinkel des kommunistischen, andererseits aber auch des kapitalistischen Systems. Dabei stehen immer wieder Fragen nach dem Stellenwert von Kunst und ihrem kritischen Potential im Mittelpunkt. Obwohl Ion Grigorescu eine der führenden Stimmen in der Zeit der Ceausescu-Diktatur war, wurde sein vielfältiges Oeuvre erst zu einem kleinen Teil international rezipiert - hier vor allem die explizit politischen Arbeiten.

Einer der frühesten Werkkomplexe (1972-78) ist die "Body-Art-Serie", die den Künstler in seinem Atelier oder in sonstigen privaten Räumen in mehr oder minder intimen Situationen zeigt. Dabei entwarf der Künstler theatralische Szenerien mit Spiegeln, schrieb Drehbücher und erzeugte verschiedenste Illusionen. Diese Aktionen erforschten die Grenzen seines Körpers und hielten einen mechanischen und psychologischen Dialog mit dem Fotoapparat oder mit der 8-mm Filmkamera fest. Grigorescu war in Bukarest übrigens der einzige Künstler, der in den siebziger Jahren eine Filmkamera zur Verfügung hatte. Seit den späten siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts beschäftigte sich Ion Grigorescu außerdem immer wieder mit Formen der Erinnerung. Seine Performances überschreiten die Kunst und führen zum Privaten, zum persönlichen Leben. Seine neuesten Arbeiten sind Bekenntnisse des Alltags und zeigen Aufnahmen seiner Familie und intime Momente.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Kooperation mit dem Verlag Schlebrügge, Wien

Pressetext

only in german

Ion Grigorescu: Am Boden