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Die Skulpturen und Zeichnungen des Krefelder Bildhauers Ingo Ronkholz sind sinnlich erfahrbare Denkmodelle, die beim Betrachter ein Nachdenken über das eigene Wahrnehmen auslösen sollen. Der Betrachter ist aufgefordert, sich aus seiner passiven Rezipienten-Haltung zu lösen, um sich im Umschreiten der blockhaft schweren Skulpturen oder beim Erfassen der collageartig geschichteten Bildebenen aktiv an der Entschlüsselung von Raum und Volumen zu beteiligen. Die in den vergangenen zehn Jahren entstandenen Skulpturen zeichnen sich durch eine beinah kontemplative Ruhe und Statik der Gesamtkomposition aus, die durch fensterartige Einschnitte und Önungen ins Innere dynamisiert werden. Licht und Schatten und eine malerisch zu charakterisierende Oberäche der dunkel patinierten Bronze lenken den Blick immer wieder in das niemals vollständig einsehbare Innere der Skulptur. Ein irritierendes Spiel von Verbergen und Aufdecken lässt eine geheimnisvolle Selbstbezogenheit der räumlichen Struktur entstehen. Die Arbeiten auf Papier dienen nur bedingt als Ideenskizzen oder konstruktive Konnotationen der Skulpturen, sie bilden im Werk des Bildhauers ein selbständiges Arbeitsfeld, in dem er mit Form, Fläche, Raum und deren Relationen zueinander experimentiert. Die Ausstellung dokumentiert die Arbeit des Künstlers Ingo Ronkholz mit einem Konvolut von Arbeiten auf Papier aus den vergangenen zehn Jahren und mit einer bedeutenden Skulptur aus Privatbesitz, die beide vom Künstler als Schenkung an die Sammlung des Kunstmuseums vorgesehen sind.