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Mit der Ausstellung “Janus-Pass” von Ingo Lie eröffnet das Mönchehaus Museum eine neue Ausstellungsreihe. Unter dem Titel “Der Weisse Raum” werden in kleinen, konzentrierten Ausstellungen Positionen der internationalen zeitgenössischen Kunst anhand des Mediums der Zeichnung vorgestellt. Die Zeichnung ist wie kaum ein anderes künstlerisches Medium in unmittelbarer Weise direkter Ausdruck der künstlerischen Idee und so werden in der neuen Reihe künstlerische Haltungen unterschiedlichster Art in Form prägnanter künstlerischer Statements im Mönchehaus Museum zu Gast sein.

Nicht von ungefähr beginnt die Reihe mit dem Hannoveraner Künstler Ingo Lie, dessen Werke bildnerischer Ausdruck umfassender Gedankensysteme und Weltentwürfe sind. Ingo Lies Arbeiten entstehen als thematisch gebundene Werkzyklen. Dabei steht die Verfassung der Welt, ihre geheime Struktur und die grundsätzlichen Bedingungen ihres Seins ebenso im Mittelpunkt wie die Entwürfe, die der Künstler zur Veränderung dieser Welt vorstellt. Die Werkzyklen der vergangenen Jahre umkreisten Themen wie “Babylon”, “Gottesmaschinen”,“Mensch-Tier - Der Plan” oder “Rot und Blau”. Unter dem Titel “Janus-Pass” stellt Ingo Lie neue Arbeiten aus jüngst entstandenen Zeichnungszyklen zusammen. Dabei geht es ihm um den Blick auf eine Welt, die zunehmend sich selbst bespiegelt.

Ingo Lies Zeichnungen bestechen durch ihre meisterhafte Beherrschung der unterschiedlichsten Techniken, wie durch den gewagten Assoziationsraum ihrer figurativen Bildfindungen. So entstehen Bilder, in denen der Betrachter auf den Spuren der Geheimnisse der Welt lesen kann wie in einem geheimen Folianten der Bildzeichen. Seit einiger Zeit werden diese Bildfindungen darüber hinaus mit Elementen durchsetzt, die der Künstler am Computer generiert. So entstehen im Zusammenprall unterschiedlicher Bildwirklichkeiten Räume des assoziativen Denkens. Fragmente des menschlichen Körpers werden kurzgeschlossen mit Emblemen des Animalischen und Piktogrammen der technischen Wirklichkeit. In der Zeichnung Lies verbinden sich diese konträren Elemente zu einem Bild der Welt. In seiner künstlerischen Handschrift der Zeichnung entsteht ein Raum der Zeichen, in dem wir die Hoffnung auf die Lesbarkeit der Welt wieder aufnehmen können.

Carsten Ahrens, Direktor Mönchehaus Museum Goslar

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Texten von Carsten Ahrens und Ingo Lie, sowie eine Offsetlithographie des Künstlers.

Ingo Lie, Jahrgang 1952, zahlreiche Aktionen und Installationen im In- und Ausland. Einzelausstellungen u.a. in Hamburg, Hannover, Göttingen, Zürich, Lausanne, Berlin, Reutlingen; Ausstellungbeteiligungen u.a. Köln, Hannover, Würzburg, Arezzo, Wien, Insbruck, Berlin. Ingo Lie lebt und arbeitet in Hannover.

Pressetext

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Ingo Lie: Janus Pass