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Gobelins, Applikationen, Stickereien und Papierschöpfarbeiten der Halleschen Künstlerin Inge Götze werden im Frühjahr 2005 in einer großen Personalausstellung in der Kunsthalle Villa Kobe in Halle Zeugnis ablegen über ihr umfangreiches künstlerisches Werk. Inge Götze studierte von 1960 bis 1966 an der Burg Giebichenstein Textilgestaltung bei Willi Sitte und Irmgard Glauche; nach einer vierjährigen Aspiranturzeit begann sie 1969 ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule; ab 1972 leitete sie das Fachgebiet Bildteppich und seit 1990 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst im September 2004 das im Fachbereich Kunst angesiedelte Fachgebiet Malerei/Textil. Wer die Textilszene kennt, weiß, dass viele der erfolgreich tätigen Künstlerinnen und Künstler einst Studierende bei Prof. Inge Götze waren.

„Inge Götzes Arbeit entsteht niemals durch eine Kausalkette von Folgen und Rezepten, sie ist Gestaltung, gewachsen im Wechselspiel; die Ruhe ist der Gegenpol des Zerstörens und der Prozess ist das Suchen. Die aktive Stabilität ihres Wesens ist auch in ihren Arbeiten vorhanden, sie sind ihr Ebenbild.“ Julia Kluge Fabényi

Die große Werkschau in der Kunsthalle Villa Kobe zeigt Gobelins,Applikationen, Zeichnungen, experimentelle Arbeiten, Papierschöpfungen und graphische Entwürfe aus vier Jahrzehnten. Inge Götze fertigt Bilder aus Stoffen und Papieren. Bilder die aus Flächen entstehen, aus Verflechtungen, aus genähte Linien, aus marmorierten und selbstgeschöpften Papieren, sie verwendet Gewebtes und Gesammeltes. Bezaubernd ist die gelöste Balance die all ihren Arbeiten eigen ist. Von den frühen Gobelins bis zu den letzten freien Papierarbeiten sind sie mit klarer Sicherheit entworfen und ausgeführt. Textile Bilder müssen komponiert werden. Inge Götze beherrscht die Kunst mit großer Virtuosität repräsentative Objekte zu schaffen. Die Klammer ist immer das Ornament. Nachvollziehbar in der Ausstellung ist wie sich in vier Jahrzehnten eine Werksprache wandelt. In den Gobelins erscheint in bildhaften Erzählsträngen schon eine recht private Individualisierung. Ab Mitte der Siebziger werden die Textilien leichter und gelöster, die Flächen werden großzügiger geschnitten und die Bezüge zur Pop-Art offensichtlich. Es beginnen die kompromisslosen Experimente, so entstehen Installationen aus Papier, Seidenpapier, Gräsern und Folien. Aquarelle und Zeichnungen sind über die Jahre hinweg eigenständiger und klärender Begleiter der textilen Arbeiten.

Inge Götze gehört zu den bedeutendsten halleschen Künstlerinnen. Die Ausstellung ist auch eine Würdigungder Hochschullehrerin die als Professorin an der Burghoch geschätzt wird.

Rüdiger Giebler, Halle

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Inge Götze - Werke 1964-2004