Kunststiftung K52, Berlin

Galerie der Kunststiftung K52 | Joachimstraße 17 / Ecke Auguststraße
10117 Berlin

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Diese Ausstellung ist die zweite in einer langfristigen Ausstellungsreihe, in der Porträtfotografien des Berliner Künstlers Nicolaus Schmidt gezeigt werden. Die Porträts stammen aus einem größeren Projekt, das 2015 erstmalig im India International Centre in New Delhi ausgestellt wurde und eine sehr große Resonanz in der indischen Presse hatte (s.u.).

Alltag zwischen Religion, Tradition und Moderne

Nicolaus Schmidt stellt seinen Porträts junger Frauen oder Mädchen Artefakte aus dem Alltag oder aus der indischen Geschichte gegenüber. Die Porträts zeigen die große Bandbreite verschiedener Hautfarben, Menschentypen, Persönlichkeiten. Er reflektiert damit die indische Realität – in der indischen Verfassung sind 600 Stammesvölker als sog. Tribes anerkannt. Die Religionen spielen in Indien eine große Rolle, es gibt Tempel an jeder Ecke, auch viel neu errichtete. Neben dem Hinduismus spielt auch der Islam eine große Rolle, 160 Millionen Inder sind Moslems. Anderseits wird das Strassenbild durch grelle Werbung, schrille Kinoplakate geprägt. Moderne Bürogebäude in den Megastädten stehen einfachen Feuerstellen der Wachleute für diese Gebäude gegenüber. Neben der Werbung für High-Tech-Küchengeräte werden einfache per Hand gedrehte Bänder angeboten. Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien stellen die Porträts in Beziehung zu diesen Artefakten, die immer auch Lebensstile, Grundsätze, Denken und den Alltag der Menschen repräsentieren. Frauen sind weltweit immer wieder Opfer von männlicher Gewalt – auch in Indien. Nicolaus Schmidt zeigt auch selbstbewusste Frauen, die sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen.

Zur Ausstellung ist das Buch INDIA · WOMEN im Kerber Verlag erschienen, das Nicolaus Schmidt mit der jungen indischen Journalistin Priyanka Dubey produziert hat: https://www.kerberverlag.com/de/india-women.html

Nicolaus Schmidt, geb. in Arnis, hat in Hamburg an der HfbK studiert und in New York, New Delhi, Berlin, Basel und anderen Städten ausgestellt. Von 1982 bis 1988 war er Vorsitzender von terre des hommes Deutschland und hatte sich damals schon mit der Situation indischer Frauen beschäftigt. Nach Aktionen im öffentlichen Raum und malerischen Arbeiten bildet seit langem die Fotografie den Mittelpunkt seiner Arbeit. Die Ausstellung basiert auf zwei längeren Reisen durch Indien in 2011 und 2013. Diese Reisen wurden in Kooperation mit dem indischen Team von terre des hommes organisiert. Nicolaus Schmidt hat bislang vier Bücher veröffentlicht und wird im Mai 2017 beim Wachholtz Verlag das Buch „Arnis 1667 – 2017“ herausbringen. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Eröffnung: Freitag 10. Februar 19 – 21 Uhr
Zur Ausstellung spricht Sigrid Melchior.
Die Ausstellung wird in Anwesenheit des Künstlers eröffnet.
Dauer der Ausstellung: 13.2.2017 - 4.3.2017
Öffnungszeiten: Mi – Sa 14 – 18 Uhr

Vorschau: Das gesamte Ausstellungprojekt wird in 2017 in folgenden Städten gezeigt
Stuttgart: VHS-Photogalerie, 6. April bis 5. Juni 2017 Kempten: Residenz, 3. Juli bis 9. August 2017

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„Obwohl die Frauen und Mädchen, die zur sehr armen Bevölkerungsmehrheit gehören, ein mühseliges Leben führen, habe ich viele doch auch als sehr selbstbewusst und stark erlebt. Sie kämpfen dafür, sich und ihre Kinder durchzubringen, egal unter welchen Umständen, egal ob sie Gewalt sie ertragen mussten.“
Nicolaus Schmidt in „The Hitavada“, 11. Februar 2015.

Zur Ausstellung in New Delhi erschienen Artikel in drei Sprachen, in Englisch, Hindi und Malayalam unter anderem in:
The Hindu, INDIAN EXPRESS, Mathruhumi Daily, Deccan Herald, Jansatta ...

Aboli Janine Lion
Kunststiftung-K52
Joachimstr. 17 , 10119 Berlin