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Die Ausstellung In the Shadows zeigt Werke der neuen Richtung der Pop-Romantik. Der Begriff der Pop-Romantik irritiert, scheinen doch Popkultur und Romantik gegensätzliche Einstellungen gegenüber der Welt zu verkörpern. Die Ausstellung jedoch unterstreicht, dass aktuelle Werke genau diese Verbindung herstellen und dabei neue Ausdrucksmöglichkeiten erproben.

Denn trotz der häufigen Orientierung an vergangene Zeiten, sind die präsentierten Werke eindeutig als Schöpfungen der Jetzt-Zeit zu identifizieren. Ihre symbolreiche Bildsprache hat bereits die Maschinerie der Popkultur durchlaufen. Vieles, wenn wir die Arbeiten von „In the Shadows“ betrachten, erinnert uns zwar an Werke aus der Geschichte der Kunst aber noch viel mehr an Plattencover, Poster oder Comics. Denn wenn man die finsteren Gesellen und verführerische Hexen dieser Zeichnungen sieht, dann denkt man nicht zuerst an den Symbolismus vor hundert Jahren, nicht an Aubrey Beardsley, Franz von Stuck oder Alfred Kubin, sondern an populäre TV-Serien wie Buffy oder Charmed. Sieht man ihre ornamentalen, plakativen Strukturen, ihre extremen Verschnörkelungen, fallen einem Folk-Rock-Bands der 70er Jahre ein, die sich gleichermaßen der irischer Buchmalerei und der Plakatkunst des Jugendstils bedienten. Entdeckt man okkulte Zeichen und gespenstische Gestalten, denkt man an Metal Bands und ihre Semiotik oder an die weit verbreiteten Bilderfindungen der aktuellen Gothik-Kultur. Sieht man elegische, melancholische Schönheiten, erinnert man sich an die opulenten Bildentwürfe der Phantasy-Presse. Im Unterschied jedoch zu jenen popkulturellen Bildern ist das Besondere an den Kunstwerken von „In the Shadows“, dass nicht ihre mystisch-schweren Inhalte sondern die bildnerischen Mittel im Vordergrund stehen.. Diese Arbeiten wirken raffiniert und sehnsüchtig, komplex und vieldeutig, und gerade durch ihren Weg, der sie durch die dunklen Seiten der Popkultur führte, attraktiv.

Künstler: Hadassah Emmerich (NL) Adriana Molder (P) Corin Sworn (CAN) Iris van Dongen (NL) Claudia Wieser (D) Helen Cho (CAN) E.S. Mayorga (MEX)

Kurator: Justin Hoffmann