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Eröffnung: 20. März 2008, 19 Uhr Zur Ausstellung spricht: Ursula Maria Probst, Kuratorin

„In Passing 1-4“ ist eine Projektreihe, welche sich nicht nur auf die Durchgangssituation der k/haus passagegalerie bezieht, sondern die ästhetische Praxis der künstlerischen Intervention in Relation zum urbanen Außenraum setzt. Die während der Reihe „In Passing 1-4“ von As Bring Collective, Kamen Stoyanov, tat ort, Susanne Schuda und Katrina Daschner realsierten Projekte kennen keine medialen Schranken in ihrem methodischen, semantischen und formalen Insistieren gegenüber der gegenwärtigen ästhetischen, kulturellen und ethnischen Funktion von Kunst. Architektonische Einschreibungen, performative Handlungsoptionen und Begehrensstrukturen, deren Relationen zueinander wiederum ein Spannungsfeld erzeugen, werden zwischen institutionellen Innenraum und urbanen Außenraum gespannt. Mit „In Passing 1“ treffen zwei Positionen der Kunstproduktion aufeinander: Kamen Stoyanov mit einer Serie von Fotografien und die Installation von As Bring Collective.

Kamen Stoyanov Im Zentrum der Arbeiten von Kamen Stoyanov stehen die Kritik hegemonialer Kulturbegriffe und die Frage, wie sich diese in architektonischen, urbanen oder medialen Repräsentationen niederschlagen. Seine Aufmerksamkeit gilt dabei den Motiven, die die Vorstellungen kohärenter kultureller Ordnungen ins Wanken bringen, diese außer Kraft setzen oder im Zuge historischer Verschiebungen ihre Bedeutung verändern. Weitere Themenkreise, die Stoyanovs Arbeiten behandeln, sind die unautorisierte Nutzung des öffentlichen Raums durch Privatpersonen, der dadurch verbundenen Umstrukturierung desselben und die Neuerschließung peripherer Orte durch die Wirtschaft. Zudem setzt er sich mit dem Streben des Einzelnen nach Beteiligung am Freien Markt, mit dem Problem der Migration, sowie mit den zeitgenössischen Formen des Nomadentums, auseinander.

As Bring Collective As Bring Collective funktioniert als prägnantes Statement Rhetoriken der Gemeinschaftsbildung in die Kunstproduktion einzubeziehen – signalisiert wird eine Aufbruchstimmung, welche in Form einer Gruppenausstellung die Kunst erfasst. Losgetreten wird ein Prozess, der das Format „Ausstellung“ einer Revision insofern unterzieht, dass jede Form willkommen ist und sich dennoch „wie aus einem Guß“ in ein Gesamtes fügt. Ob als spezifische Ansammlung kreativer Leidenschaften oder als Projekt, das für den spezifischen Ort der k/haus passagegalerie produziert wird und den Raum aus seinen Fugen reißt, die Inszenierung lebt vom Ritual des künstlerischen Frühlingserwachen. In As Bring Collecitve gestaltet sich eine Ausstellungsinstallation aus einer Belebung und Pflege sogenannter Kontakte. Objekte, Bilder, Skizzen, Texte, Pläne und Lieder werden Teil einer Gesamtinstallation, möglicherweise utopische Vorschläge werden bestmöglichst umgesetzt und dadurch die Frage nach ihrem Ausstellungswert aufgegriffen. Aufträge werden im entsprechenden Rahmen vom Initiator von „As Bring Collecitve“ Misha Stroj entgegengenommen. Eine Geste der Großzügigkeit, die keinen Platzmangel kennt und Kräften der Reanimation, Rekreation von Kunst folgt. Ein Projekt, das sich als Attitüde des Sich-Einbringens in eine vermeintliche Öffentlichkeit versteht und im Fall eines kommunalen Aufbruchs eine imaginäre Morphologie vorwegnimmt. Gleichzeitig wird die Ausstellung zu einem Ereignis, das die ästethische Installation erst herbringt.

Kuration: Ursula Maria Probst