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Der russische Mensch, sagt Ilya Kabakov, denkt, dass die Erde der falsche Platz zum Leben ist. Seine Existenz gleicht der eines Kindes, das ohne Fahrkarte eine überfüllte Kutsche besteigen muss. Folglich kreisen seine Gedanken um den Kosmos, folglich liegen seine eigentlichen Möglichkeiten in der Kunst.

Ilya Kabakovs künstlerische Entwicklung basiert seit über dreissig Jahren auf literarischen und dann gezeichneten Projektideen. Zu den unverwirklichten Hauptwerken zählt die Umwandlung der gesamten ehemaligen Kokerei der Zeche Zollverein, Essen, in eine „Utopische Stadt“. Dank der Zusammenarbeit mit seiner Frau Emilia ist Kabakov seit 1989 mehr und mehr zur präzisen Planung und Umsetzung seiner Bauideen gelangt – als Erweiterung seiner installativen Arbeit. Das Kunsthaus Zug zeigt nun die von der Kunsthalle Bielefeld organisierte, erste Retrospektive von Ilya und Emilia Kabakovs Architekturprojekten überhaupt. Sie besteht aus über 400 Zeichnungen und mehr als 40 Modellen, welche die Künstler als eigenständige Werke schufen.

In Zug sind Kabakovs nicht unbekannt. Im Kunsthaus hat Ilya mit seinen Freunden Pavel Pepperstein und Boris Groys bereits 2001 ausgestellt, und vor dem Bahnhof befindet sich seit 2003 ein ungewöhnlicher Trinkbrunnen des berühmten Künstlerpaares.

Ilya Kabakov wurde 1933 in Dnjepropetrowsk in der damaligen UdSSR geboren. Seit 1992 leben er und seine Frau Emilia, 1945 ebenfalls in Dnjepropetrowsk geboren, als amerikanische Staatsbürger in New York.

Die Ausstellung wird von Ilya und Emilia Kabakov selbst eingerichtet. Sie steht unter dem Patronat Seiner Exzellenz Dmitry Cherkashin, Botschafter der Russischen Föderation in der Schweiz.

Die Ausstellungstournee wird nach Zug in der Albion Gallery, London, abgeschlossen.

Dazu erschien ein umfassendes Buch im Kerber Verlag: , Hg. Thomas Kellein und Björn Egging, Kunsthalle Bielefeld, dt./engl., 415 S., zahlreiche Abbildungen.

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