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Ilya Kabakov (New York) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Bis zu seinem Wegzug aus der Sowjetunion war er einer der erfolgreichsten Kinderbuchillustratoren seines Landes. Neben dieser offiziellen Tätigkeit, die einer strengen zensurartigen Aufsicht unterstand und hauptsächlich zum Broterwerb diente, entstanden seit den 1960er Jahren inoffiziell eigene künstlerische Arbeiten. Mit ihnen wurde Kabakov im Westen bald weltberühmt. Weitgehend unbekannt blieb bisher sein frühes illustratives Schaffen. Erstmals wird es im Kunsthaus Zug in Europa exklusiv vorgestellt. Zu sehen sind zahlreiche Bücher und rund dreihundert Originalentwürfe des Künstlers aus seinem eigenen Bestand. Kabakov richtet die Ausstellung ein, die damit selber zu einer installativen künstlerischen Arbeit wird. Die Kinderliteratur hatte in der Sowjetunion anders als im Westen auch für Erwachsene einen hohen Stellenwert. Namhafte bildende Künstler und Autoren befassten sich deshalb mit diesem Genre. Kabakovs eigener Kunstbegriff ist bis heute sehr stark von dieser fremdbestimmten Arbeitssituation in der Sowjetunion geprägt. Seine Werke suchen den Dialog mit den verschiedenartigen Betrachtern. Die Ausstellung der Kinderbücher kann deshalb vielschichtig verstanden werden: als „Fest“ fantasievoller Zeichenkunst ebenso wie als komplexe, doppelbödige Darstellungswelt, hinter der sich menschliche Sehnsüchte verbergen. Das auffallend viele Weiss seiner Zeichnungen erlaubt der Fantasie einen Freiraum inmitten der vorgegebenen Bildwelt.

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Ilya Kabakov
ORBIS PICTUS
Der Kinderbuchillustrator als eine soziale Figur