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Die Ausstellung HYBRID präsentiert vier junge Künstlerinnen: Anthea Hamilton, Alisa Margolis, Dasha Shishkin, Barbara Wolff.

In ihren Werken beschäftigen sie sich mit hybriden Strukturen, mit Mischwelten und Zwitterwesen. Sie arbeiten mit Techniken der Collage und der Montage, sie kreuzen und mixen Elemente aus vielfältigsten Bildquellen, sei es historischen oder aktuellen, medialen oder realen.

Das Ergebnis dieser Kreolisation, wie man ihre Strategien des Cruisens und Kreuzens beschreiben könnte, sind hybride Formen. Es entstehen Camouflagebilder aus scheinbar widersprüchlichen Elementen, bei denen surreale Fragmente auf realistische treffen oder abstrakte auf naturalistische. Gesteuert werden sie von einer sowohl-als auch-Logik der Ambivalenz, die nicht mehr entweder-oder-Strukturen miteinander polarisiert, sondern die Gleichzeitigkeit der Gegensätze betont. So tun sich faszinierend uneindeutige, diffuse visuelle Räume auf, paradoxe, groteske und cartooneske Zwischenwelten. Die hybriden Strukturen, die man in den Arbeiten der Künstlerinnen studieren kann, entsprechen der Hybridkultur, in der wir heute leben.

Bereits Anfang der neunziger Jahre begannen Künstler, Techniken des Crossover zu entwickeln. Jeder Bereich - Kunst, Mode, Musik, Literatur, Film, Theater, Architektur – fing an, Methoden, Motive und Codes des jeweils anderen zu adaptieren, sie zu de-konstruieren, um sie dann neu zu kombinieren, zu montieren, recyclen, samplen, morphen, remixen, zu cutten und digital zu liften. Im Prinzip verwendeten die Künstler die klassischen Methoden der Collage, doch nun gingen sie weit über das eigene Medium hinaus. Idee und Ziel ihrer Arbeit war es nicht mehr, autonome Werke zu schaffen, sondern Interaktion, Dialoge und Kommunikation herzustellen. Es ging nicht mehr um Manifeste, sondern um Prozesse.

Anthea Hamilton, geboren 1978 in Großbritannien, studierte unter anderem an der Leeds Metropolitan University und am Royal College of Art in London. Sie lebt in London. Ihre Videoarbeiten kreisen ebenso wie ihr plastisches Werk um Rollenspiele und Konstruktionen von multipler und vielfach fragmentierter Identität. Sie wird von IBID PROJECTS, London und Vilnius vertreten.

Alisa Margolis, geboren 1975 in Kiew, wuchs in New York auf und studierte Malerei in Amsterdam, wo sie heute lebt. Ihre Gemälde spielen mit barocken Formen, die sie in illusionistische Sphärenräume voll vergänglicher, omnipräsent-flüchtiger Schönheit versetzt. Sie wird von VILMA GOLD, London und Berlin, vertreten.

Dasha Shishkin, geboren 1977 in Moskau, studierte unter anderem an der Rietveld Akademie in Amsterdam und der Columbia University in New York. Sie lebt in New York. Ihre Zeichnungen, Radierungen und Gemälde schweben in erotischen-grotesken Unendlichkeitsräumen, in denen menschlich-tierische Leiber in halbbewusster, tranceartiger, polymorph-perverser Harmonie verschmelzen. Sie wird von GRIMM/ROSENFELD, München und New York, vertreten.

Barbara Wolff, geboren 1980 in Fogarasch, Rumaenien, studierte in Frankfurt bei Hermann Nitsch und Wolfgang Tillmans, sowie in London. Sie lebt in London. Barbara Wolff sieht sich als digitale Malerin, deren magisch-mythische Fotocollagen aus phantastisch-surrealen Formen am Computer entstehen. Sie wird von WILMA TOLKSDORF, Frankfurt und Berlin, vertreten.

Pressetext

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HYBRID
kuratiert von Eva Karcher

mit Anthea Hamilton, Alisa Margolis, Dasha Shishkin, Barbara Wolff