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HUGO BALL ALS BEISPIELGEBER IM BEISPIELLOSEN:

ZWISCHEN EKSTATIK DER VERNUNFT,
PATHOS DER FUNKTIONALITÄT UND
PASSION DER ANALOGIEBILDUNG.
WARUM MAN NUR NOCH DEN DADASOPHEN,
PATAPHYSIKERN, NARREN, PSYCHOTEN UND
KÜNSTLERN OHNE WERK GLAUBEN KANN,
DASS SIE DAS HEILIGSTE MEINEN,
WENN SIE DAS UNSINNIGSTE PRÄSENTIEREN.
NUR WER DEN PAPST EHRT, IST DADAIST.
VOR 80 JAHREN STARB HUGO BALL.
AUCH WIR WERDEN STERBEN.
WIR WARTEN NICHT AUF DIE TOD.
WIR HEIRATEN SIE IN EINER ENDYMISCHEN HOCHZEIT.

BAZON BROCK 2007

cabaret voltaire Spiegelgasse 1, 8001 Zürich
Kuratiert von Adrian Notz
Programm von Bazon Brock, Adrian Notz und Thomas Zacharias.
Hugo Ball’s Krypta designed by Ludwig, Maisano, Maisano, Matter.

«Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Dada sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Dada sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand. Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit.» [Hugo Ball, Eröffnungs-Manifest, 1. Dada Abend, Zürich, 14. Juli 1916]

Im Zentrum steht Hugo Balls Schlüsselwerk «Die Flucht aus der Zeit» (lat. fuga saeculi), in welchem seine ursprünglichsten Ideen für das Cabaret Voltaire und die mystisch religiösen Dimensionen von Dada sichtbar werden. Im Geiste des Asketen Ball entwickelt das Projekt «HUGO BALL: FUGA SAECULI» eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Cabaret Voltaire und mit Dada, bevor es zu einem „Ismus“ und global als Marke verbreitet wurde. Auf diesem Weg zum Ursprung des Cabaret Voltaire und zu Dada führt Bazon Brock, ein Künstler ohne Werk.

Die kirchlich sakrale Ausstellung «HUGO BALL: FUGA SAECULI» präsentiert in der Hugo Ball Krypta Originaldokumente von Hugo Ball (adoratio), eine Kammer für das Werk «Die Flucht aus der Zeit» (devotio), und die Hugo-Ball-Fan-Booth (participio).

Zusätzlich werden - 50 Jahre nach Harald Szeemanns dreitägiger Hommage an Hugo Ball in der Kramgasse 6 zu Bern – seine Dokumente aus der Fabbrica in Maggia als Hommage an Harald Szeemann und seinen Enthusiasmus für Hugo Ball im Cabaret Voltaire in Zürich re-präsentiert. Ab dem 18. November 2007 wird Johannes Gees Hugo Balls Krypta mit einer sublimen Installation bespielen.

Das dadasophische Programm «HUGO BALL: FUGA SAECULI», welches von und mit Bazon Brock konzipiert wurde, markiert in fünf Theoremen Positionen der Debatte und eine Auseinandersetzung mit Dada im 21. Jahrhundert.

Der Reader «HUGO BALL: FUGA SAECULI» ergänzt oder dokumentiert mit Beiträgen von: Hugo Ball, Bazon Brock, Christian Bauer, Bice Curiger, Patrick Hahn, Harald Falckenberg, Julia Kissina, Jonathan Meese, Joseph Ratzinger, Adrian Notz, Werner Oechslin, Christoph Schlingensief, Harald Szeemann, Peter Weibel, Franz West, Thomas Zacharias und anderen.

Das Programm gliedert sich in fünf Theoreme, denen entsprechende Choreographien zugeordnet sind, welche in der Regel um 20.00 Uhr beginnen:

1. Vatikan des Synkretismus: Ekstatik der Vernunft (13.09.2007)
2. Passion der Funktionalität (25.10. -31.10.2007)
3. Pathos der Analogiebildung (1.11.2007)
4. Deus ex machina: Regeln für den Maschinenpark (Januar 2008)
5. Der Sonne und die Tod (22.02.-29.02.2008)