press release only in german

Der 1953 in Coburg geborene Bildhauer Hubertus Hess kommt ursprünglich von der Holzbildhauerei. Früh hat er sich von einem traditionell figürlich arbeitenden Holz- und Steinbildhauer gewandelt zu einem Künstler, der mit Fundstücken arbeitet, die er durch seine Ergänzungen zum Sprechen bringt. Was das Material betrifft, kennt er keinerlei Berührungsängste: Von Holz, Papier, Stein oder (Industrie)Glas bis hin zu Stahl, Bronze- oder Aluminiumguss reicht die Bandbreite. Ornamentales lädt er figürlich auf, und Figürliches bricht er mit formalästhetischen Eingriffen. Seine Faszination an gewissen Dingen hält offenbar ein Leben lang an - aber sie müssen Lebensspuren zeigen, es sollten Relikte sozialer Prozesse sein, Artefakte zieht er Naturalien vor. Um zu sammeln, geht er zwar regelmäßig auf Reisen. Aber es attrahieren ihn auch wenig exotische Überbleibsel unserer Alltagskultur: Nicht der eiszeitliche Findling, sondern das entsorgte Fenstergitter interessiert ihn und wird Ausgangsp unkt für sein künstlerisches Tun. Mit seiner Art von Remix gibt er Fundstücken einen neuen Würde-Zusammenhang. Etwas aufheben und herzeigen sind ja elementare soziale Gesten. Dass manches Mal eine Arbeit eine große Nähe zu einer Reliquie aufweist (auch der Begriff Fetisch wird häufig im Zusammenhang mit seinen Arbeiten benutzt), liegt in der Natur der Sache, sind Reliquien doch nichts anderes als Relikte eines gelebten Lebens, denen eine besondere, heilige Würde zugesprochen wird. Hubertus Hess erweitert mit tradierten Bildhauertechniken seine Begegnungen mit Dingen zu objet trouvés bzw. Materialcollagen und schafft verdichtete, teilweise märchenhafte, skulpturale Geschichten.

only in german

Hubertus Hess
Skulpturen und Objekte
Kurator: Hans-Peter Miksch