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Mit der Ausstellung „Second Breath“ zeigt Wohnmaschine die Skulptur „Spree“ aus dem im letzten Jahr entstandenen Film der New Yorker Künstlerin Holly Zausner vor. Der Film wird vom 9. bis 11. Februar erstmalig in der Neuen Nationalgalerie, Berlin gezeigt und ist ab dem 12. Februar dann auch in der Galerie zu sehen.

„Second Breath“ ist der zweite Film einer Berlin-Trilogie der Künstlerin. Die Akteure des Films sind- neben der Künstlerin selbst - drei lebensgroße Skulpturen aus weichem, flexiblem Material, die an ihre Werkgruppe der leuchtend-bunten, anthropomorphen G-men und G-women anknüpfen.

Für „Second Breath“ benutzt Holly Zausner Stil und Stimmung des film noir. Wie expressionistische Filmemacher verwendet die Künstlerin dabei extreme Kamerawinkel, nahe close-ups, schnelle Schnitte und Zeitraffer – alles Mittel, die Subjektivität betonen. Der Film ist eine Mischung aus Super 16mm und Video, unter dem Einsatz verschiedener Filmgeschwindigkeiten.

Der Film zeigt die Künstlerin, wie sie mit den langgliedrigen Figuren von einer Brücke springt, mit ihnen kämpft, durch einen Tunnel rennt oder wie in der letzten Szene des Films in der Spree schwimmt. Die von Zausner geschaffenen Skulpturen entwickeln durch die Aktionen ein Eigenleben, sie sind nie Requisiten, sondern immer Protagonisten ihrer Performances.

„Second Breath“ spielt an historischen sowie zeitgenössischen Orten Berlins. Anders als bei ihrem letzten Film The Beginning bewegt sich die Künstlerin mit ihren Skulpturen nicht nur über den Dächern Berlins, sondern dringt in die Straßen und Schauplätze der Metropole vor und agiert u.a. in der Neuen Nationalgalerie, am Bismarck Denkmal im Tiergarten, im Palast der Republik und auf dem Dach des Sony Centers. Die Reaktionen der Protagonistin auf diese sozialen und kulturellen Orte, ihre Interaktion mit den Skulpturen, ihren alter egos, lassen sowohl persönliche als auch historische Bedeutungen erkennen. Jedoch bleiben die Beweggründe für ihre Handlungen - wovor sie entflieht, wohin sie geht - auf mysteriöse Weise im Dunkeln. Trotz der Schwierigkeiten, auf die die Protagonistin im Verlauf der Handlung trifft, verbildlicht sie am Ende des Films eine Idee der Hoffnung. Der Film wird zur Metapher für die Wiedergeburt der Stadt.

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