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Selten wurde eine künstlerische Haltung so zu Ende gedacht und befolgt wie hier: Seit 1998 nennt sich der Künstler, dessen Arbeit aus den letzten drei Jahren die Städtische Galerie Erlangen jetzt vorstellt, htmrbr. Das Pseudonym unterschlägt jeden zweiten Buchstaben seines Namens. Darüber hinaus verzichtet er auf jegliche biografische Angaben, um zu zeigen, dass es ihm nicht auf die Person, nicht auf ein Ranking im Sinne von Bekanntheit und Ruhm, sondern allein auf das Werk ankommt. Diese Radikalität seiner Haltung hat ihre Entsprechung in der Radikalität seines Werkes. Mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln - Skulptur, Fotografie, Zeichnung und Installation - hat sich der Künstler immer wieder mit Phänomenen der Gegenwart beschäftigt. Die Städtische Galerie Erlangen zeigt jetzt Arbeiten - Teile, Fotos, Linien, Farben - aus den letzten drei Jahren. Der Titel der Ausstellung „etwas machen, das nur deshalb Kunst ist, weil es etwas anderes nicht sein kann“ ist eine Notiz aus den Werkbüchern des Künstlers, in denen er seit 1964 sein Schaffen reflektiert, Werkideen festhält und Prinzipielles zur Kunst formuliert. Die Städtische Galerie Erlangen hat das Werk dieses Künstlers in der Vergangenheit bereits in zwei Ausstellungen präsentiert. 1987 stand eine erste große Werkübersicht unter dem Titel „Nichts geht ohne eine Vision davon“, 1998 wurde das Projekt „Bauhaus - eine Abrechnung“ vorgestellt. Zu beiden Ausstellungen erschienen Katalogbücher. Der Künstler gehört zu den bedeutendsten deutschen Konzeptkünstlern. „Kompromisslos sucht er die Freiheit des Kunstmachens gegen Beliebigkeit gefeit zu machen. Anfänglich waren es selbstgesetzte Herstellungsregeln, die für Verbindlichkeit bürgten. Der Prozess des Machens ist dabei unabdingbarer Bestandteil und bleibt im Ergebnis ablesbar“, hieß es anlässlich der großen Übersichtsausstellung über seine Arbeiten aus Papier, welche die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe im letzten Jahr zeigte. Die Werkgruppe der „Entscheidungen“, kleinformatige Form- und Farbfindungen, die mit dem Jahr 2004 in Erlangen z. B. komplett belegt sind, spitzen „den Arbeitsprozess zwischen Denken und Machen auf die Nahtstelle zwischen präzisem Konzept und lapidarer Realisierung“ zu. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zwischen Hirnforschern und Philosophen ist die in ihnen erfahrbare Gratwanderung zwischen Unbewusstem und entschiedenem Erfassen von besonderer Brisanz. Die Werke des Künstlers waren bisher in weit über 50 Einzelausstellungen zu sehen. Sie befinden sich in vielen großen öffentlichen und privaten Sammlungen. Zuletzt wurden Werkgruppen und Einzelarbeiten von der Sammlung Frieder Burda in Baden-Baden und von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe erworben.

Zur Ausstellung erscheint das Buch: htmrbr naanoneenonaaneenaaneenonaaneenonaanonaanonaaneeneenaa noneenaanoneenaaneenonaanonee aus der Produktion 2004 Format 28 x 22 cm, 80 Seiten, 134 Farbabbildungen, Werkbuchnotizen.

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Hetum Gruber
htmrbr - etwas machen, das nur deshalb Kunst ist, weil es etwas anderes nicht sein kann
Teile, Fotos, Linien, Farben