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Herlinde Koelbl ist eine der wichtigsten Porträtfotografinnen der Gegenwart. Wer mit ihr über Themen wie Behausungen, Einsamkeit, Arbeit oder Gewalt spricht, merkt schnell, dass sie eigentlich eine Konzeptkünstlerin im besten Sinne ist. Ihre jüngste, vielbesprochene Ausstellung im Gropiushaus Berlin hat auf grandiose Weise das Phänomen Herlinde Koelbl näher beleuchtet. Das geht nicht chronologisch, sondern nur thematisch. Zwei Themen der in Lindau geborenen Fotografin zeigt das Stadtmuseum jetzt vom 27. März bis 6. Juni 2010.

Spuren der Macht

Was ist der Preis der Macht? Wie verändert sie den Menschen. Um dieser Frage nachzugehen, hat Herlinde Koelbl maßgebliche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien – u.a. Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Angela Merkel, Heide Simonis, Renate Schmidt und Frank Schirrmacher - über Jahre fotografiert und interviewt. Sie konzentriert sich auf Gesichtsausdruck und Körpersprache und zeigt die stärker werdenden Linien in den Gesichtern. Unbestreitbar präsentiert die Langzeitstudie „Spuren der Macht“ ein beeindruckendes Psychogramm der Mächtigen in unserem Lande.

Schlafzimmer in den Metropolen der Welt

Nachdem Herlinde Koelbl 1980 fast ethnologisch in Wohnzimmer, in die gute Stube der Deutschen, blickte, führte sie 2002 ihre „photographische Reise durch Schlafzimmer“ rund um den Globus. Ihre Aufnahmen erzählen viel über Menschen in ihren Räumen - in London, Berlin, Moskau, Rom, Paris und New York. Herlinde Koelbls Blicke in die intimsten Winkel sind weder voyeuristisch noch belustigend, sondern von einer Gabe des unverkrampften Schilderns.

Diese Fotografin erfasst wie nur wenige andere die Persönlichkeit eines Menschen, weil sie nach den Spuren im Umfeld, im Alltag, natürlich auch an und in den Porträtierten sucht.

Beeindruckend, wie nah Koelbl an die Menschen herankommt, wie intim man hier mit fremden Menschen auf den Fotos wird.

Lindauer Kulturpreis wird Herlinde Koelbl verliehen

Die Stadt Lindau verleiht den Kulturpreis 2010 an die in der Bodenseeregion Lindau geborene Fotokünstlerin Herlinde Koelbl. Die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Donnerstag 25. März im Alten Rathaus von Oberbürgermeisterin Petra Meier-to Bernd-Seidl an Herlinde Koelbl übergeben. Die Feierstunde findet am 25. März im Alten Rathaus Lindau statt.

Mit dem Kulturpreis soll das vielseitige und umfangreiche Werk der Künstlerin gewürdigt werden, die in Lindau ihr schulisches Rüstzeug für ihre erfolgreiche Karriere erworben haben, deren Arbeit aber weit über die engere Heimat hinaus Bedeutung erlangt hat.

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Herlinde Koelbl - Fotografien
Spuren der Macht / Schlafzimmer in den Metropolen der Welt