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Eröffnung: 06.06.2008, 19.00 Uhr

Anläßlich des 70. Geburtstags von Herbert Achternbusch zeigt das Museum Moderner Kunst eine umfassende Ausstellung zum malerischen Werk des Künstlers von 1990 bis heute.

Herbert Achternbusch ist vornehmlich als Literat und Filmemacher bekannt, hier äußert er sich auch selbst, meist lautstark und deutlich. Dass der Künstler einst Malerei an den Akademien in Nürnberg und München studiert hatte, geriet über die Jahre immer wieder in Vergessenheit, obwohl Achternbusch selbst die Malerei als seine eigentlich Profession betrachtet. Achternbusch unterbrach sein bildkünstlerisches Schaffen von 1969 bis 1984 und beschäftigte sich in dieser Zeit ausschließlich mit seinem filmischen und literarischen Werk, das von Auszeichnungen und Skandalen begleitet wurde. Nach kleineren Präsentationen 1986 und 1987 widmete das Münchener Stadtmuseum dem Maler Achternbusch 1988 eine große Überblicksausstellung. Seither bemühte sich vor allem die Städtische Galerie “Leerer Beutel” in Regensburg um das malerische Schaffen des vielseitig begabten Künstlers.

Zu seinem runden Geburtstag ist es nun dem Passauer Museum Moderner Kunst gelungen, den Künstler zu einer Präsentation seiner großformatigen Aquarelle zu bewegen, nachdem es im Münchner Literaturarchiv Monacensia eine umfassende Ausstellung mit Manuskripten und Briefen unter dem Titel “Das Ich ist ein wildes Tier” gegeben hatte.

Achternbusch hatte ab Mitte der 1960er Jahre begonnen, als freier Künstler zu arbeiten. Seine monochromen Bilder und Radierungen präsentierte er in dieser Zeit unter anderem auf Ausstellungen im Haus der Kunst. Er begann auch farbige Skulpturen aus Holz und Beton zu arbeiten, eine Bildgattung, der er sich heute vornehmlich in seinem österreichischen Domizil im Waldviertel widmet. Seit 1984 trat die Malerei wieder verstärkt in den Vordergrund, die sich nun mit dem literarischen Werk Achternbuschs zu verbinden begann, in dem er seine Bücher verstärkt selbst illustrierte. Achternbusch bevorzugt die Technik des Aquarells für seine Bilder, wobei die Bildträger aus unterschiedlichsten Materialien, wie Dokumenten, Zeitungspapier oder klassischem Japanpapier bestehen können. Malen ist für den Künstler ein prozesshafter Vorgang, in dem Unterbewusstes in zum Teil umfangreichen Bildserien zu Papier gebracht wird.

Achternbuschs exzessive Malweise, die ihn in kurzer Zeit ein Thema in einem Zyklus abschließen lässt, findet seine Entsprechung in seinen Wohnungen und Ateliers, die von ihm vollständig ausgemalt wurden. Die Ausstellung “Denn der Himmel kennt keine Gnade” zeigt zwei Zyklen, darunter erstmalig die Serie „Naomi mit Papa“ aus dem Jahr 1993/94, sowie aus aktuellem Anlass das Werk Tibet (Kosmos) vom April 2008. So erruptiv der Malprozeß des Künstlers ist, so poetisch und sensibel, kraftvoll und phantastisch sind seine figürlichen Arbeiten. In den ca. 60 ausgestellten, zum Teil großformatigen Werken lässt sich das Enfant terrible und Universalgenie Achternbusch als bildmächtiger Erzähler hintergründiger Geschichten erleben.

Herbert Achternbusch wird bei der Eröffnung anwesend sein. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

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Herbert Achternbusch
Denn der Himmel kennt keine Gnade.
Papierarbeiten