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1978 fotografierte der Möbelverkäufer Herb Ritts während einer Reifenpanne seinen Freund, den damals unbekannten Schauspieler Richard Gere. "Ich schickte Gere dann die Negative und vergaß die Sache", erzählt Ritts heute. "Was wusste ich schon? Ich war schließlich kein Fotograf." Richard Gere war von den Fotos so begeistert, dass er sie seinem Agenten gab. Drei Monate später erschienen die Bilder in den damals wichtigsten Magazinen wie "Vogue" und "Esquire". Bald darauf ließ "Mademoiselle" anfragen, ob Ritts nicht Brooke Shields oder Elizabeth Taylor fotografieren wolle. "Ich habe denen nicht gesagt, dass ich kein Fotograf bin."

Mittlerweile gehört Herb Ritts zu den begehrtesten und teuersten Porträt- und Modefotografen. Er zählt zu den wenigen Fotografen, die über den Umweg ihrer Star-Fotos selbst zu Stars geworden sind. Sein Œuvre gleicht einem "Who is Who" der amerikanischen Kultur. Ritts klare, von scharfen Konturen und harten Schwarzweiß-Kontrasten geprägten Bilder erfassen den Zeitgeist instinktiv, indem sie perfekt den Körperkult seiner kalifornischen Heimat zelebrieren. Ritts hat die "Sehnsüchte unserer Epoche in unvergessliche Bilder umgesetzt", schwärmte Malcolm Rogers, der Direktor des Bostoner Kunstmuseums.

Neben dem Porträt von Nelson Mandela stehen die Fotografien von Madonna, Clint Eastwood und Monica Lewinsky, oder auch von Dizzy Gillespie, der belustigt seine Backen aufbläst. Die Porträtierten nehmen häufig eine ungewöhnliche Haltung ein, durch die sie näher erscheinen, so dass ein Gefühl der Vertrautheit entsteht. "Für mich ist ein Porträt gelungen, wenn man die Person fühlen kann. Das, was sie zu dem macht, was sie ist", sagt Ritts. Das können Details sein, die für den ganzen Menschen stehen: die Hand des Dalai Lama mit einer Gebetskette, der stark vergrößerte grinsende Mund von Jack Nicholson, die Brille von William Burroughs, der Mund der Schauspielerin Sandra Bernhard oder die Silhouette von Michael Jordan.

Die Ausstellung der Fondation Cartier pour l´art contemporain mit etwa 100 Fotografien berühmter Persönlichkeiten zeigt das konsequente Werk eines der bemerkenswertesten zeitgenössischen Mode- und Porträtfotografen. Sie ist in Deutschland nur im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu sehen.

Pressetext

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Herb Ritts - ein amerikanischer Traum
Organisation: Fondation Cartier, Paris