Henry van de Velde

Durchaus als sensationell und herausragendes Ereignis konnte diese Ausstellung gewertet werden, denn es ist einmalig, was ein engagierter und interessierter Pivatsammler über Jahre zusammengetragen hat und in seiner Sammlung vereinigt. Dieses äußerst hochkarätige Konvolut umfasst weit über neunhundert Teile der von Henry van de Velde geschaffenen Porzellane und Bestecke. Die Arbeiten des belgischen

Künstlers, die heute zu den gesuchtesten Objekten des Kunstmarktes gehören und auf Grund ihrer relativen Seltenheit enorme Preise erzielen, werden meist nur in Einzelstücken angeboten. Deshalb ist die Fülle der Meissner Porzellane mit blauer Kobaltglasur oder Golddekor und aller von Henry van de Velde entworfener Bestecke so überwältigend.

Die Sammlung, die erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, umfasste neben den schon erwähnten Tafelservice von 1902/03 für die Kgl. Porzellanmanufaktur Meissen die Bestecke MODEL I, II und III sowie das Model 3000 und weiteres Tafelsilber des Belgiers. Am berühmtesten ist dabei sicherlich das Tafelsilber Model I, mit dem für van de Velde typischen schwungvoll-linearen Stil, dass er anlässlich der Hochzeit des Großherzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach entwarf und ein großer Erfolg wurde. In keinem Tafelsilber des 20. Jahrhunderts kam so überzeugend die neue Formensprache eines Künstlers zur Anwendung - das Besteck wurde zur Inkunabel des Jugendstils. Pressetext

Henry van de Velde
Bankett-Tafel mit Silber und Porzellan
Leihgaben aus Privatbesitz