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Henrik Schrat studierte von 1991 – 1998 in Dresden an der Hochschule für Bildende Künste Malerei und Bühnenbild und anschließend zwei Jahre an der Slade School of Fine Art in London (Master Fine Art Media). Er zeichnete damals und auch heute Comics und ist stark an Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern interessiert. Parallel dazu entwickelte er über verschiedene Zwischenstufen seine Schattenszenerien. Sie können zum Beispiel die Schwibbogenromantik der Erzge-birgler mit zeitgemäßen Motivwelten konfrontieren oder die Wände des Casinos des Deutschen Bundestages (Jakob-Kaiser-Haus) mit verschroben-skurrilen Bildern aus dem Schlaraffenland für Verbraucher zieren. Andere Projekte sind stärker sozial konnotiert und wuchern überlebensgroß die Wände voll. Dort wirft das schlecht genährte Lagerfeuer der sozialen Marktwirtschaft obskure und beängstigende Gespenster an die Wände der Galerien, Banken, Ministerien und Wohnvierteln. Wir können auch – oder noch lächeln über die bewaffneten Rentner, über den Bildwitz einer Mutation eines Anzugträgers zum Flügelwesen oder uns an den semantischen Wandlungen seiner Bildkaskaden erfreuen. Doch einige Tableaus bringen uns an die Grenze, wo die Kunst sich auflöst und sich ein kaltes Elend einer zukünftigen politischen, ökonomischen und soziokulturellen Entgleisung aus der Fläche in den Raum bewegen konnte. Sind es narrative Fieberkurven einer vollständig durchökonomisierten Lebenswelt? Der Besucher dieser Ausstellung sollte darauf seine eigenen Antworten finden.

Text / Kurator: Armin Hauer

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Henrik Schrat
LASERSCHNITTE

Kurator: Armin Hauer

Ort: Packhof