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Helmut Schweizer hat für den Ausstellungsraum des Kunstverein Ruhr eine beeindruckende, tagsüber begehbare und auch nachts von außen einsehbare Rauminstallation geschaffen. Wie ein leuchtendes Labor mutet die große Arbeit an – oder wie das bis zum Rand gefüllte phosphoreszierende Studio eines Alchemisten. In der Tat ist das Werk Schweizers von den Naturwissenschaften und ihrer Geschichte geprägt. Und seine künstlerischen Einlassungen siedeln meist im Spannungsfeld von Natur, Kultur und Zivilisation. Was im Ausstellungsraum mit Hilfe von Schwarzlicht anscheinend aus sich selbst zu leuchten vermag, enthält mannigfache Verweise auf die Geschichte der Kernspaltung und die zum großen Teil tragische Entwicklung, die die Anwendung der Nuklearkraft seit Mitte des letzten Jahrhunderts genommen hat. Doch geht es in Schweizers überzeugendem Werk nicht um ein bloßes Lehrstück, oder gar um vordergründige Kritik. Stattdessen haben wir es mit einer ästhetisch äußerst gelungenen Verdichtung von komplexen Zusammenhängen zu tun, die uns alle betreffen und die hier mithilfe der Kunst auf eine höhere Reflexionsstufe zu gelangen vermögen. Und last but not least mit einem über die Kunst überzeugend formulierten Postulat nach Verantwortung der Naturwissenschaften.