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Die Kunsthalle Helsinki zählt die 1971 in Tampere geborene Bildhauerin zu den vier interessantesten und wichtigsten Namen im Bereich der zeitgenössischen finnischen Skulptur. Heli Ryhänen zeigt Figurenkonstellationen, die an tableaux vivants (lebende Bilder, wie sie im 19. Jahrhundert Mode waren) erinnern. Ihre manchmal lebensgroßen, manchmal überlebensgroßen weichen Skulpturen imaginieren existentielle Situationen. Die Puppe/Marionette ist Homunculus, Golem, Kobold, Cyborg, Surrogat oder Idol. Und sie steht in einer reichen kunsthistorischen Tradition. Wir spielen mit der Puppe und ihren surrealen Möglichkeiten, weil sie uns auf den schmalen Grat zwischen Bewusstsein und Traum lockt. In den Beziehungen zwischen uns und der Puppe (d.h. Heli Ryhänens Figuren) steckt der Keim des Verstörenden und des Unheimlichen. Angesichts der in vielen Lebensbereichen forcierten Virtualität der digitalen (Spiele-)Welt und des exzessiven Körperkults, die uns unseren Körper potentiell als umfassend veränderbar denken lassen, ist das Unheimliche nicht weit von unserer Realität entfernt. Der Titel, den Heli Ryhänen gewählt hat, ist mit dem Begriff „unscharf“ nicht übersetzt. Out of the Blur meint, dass etwas zum Vorschein kommt, sich abzeichnet. Der englische Titel umschreibt bestens dieses künstlerische Spiel an der Grenze, der Grenze zwischen Bewusstseinszuständen, Rollenbildern, Fremd- und Selbstwahrnehmung.

Die erste Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland und der dazu vorgelegte Katalog werden ermöglicht durch: FRAME (Finnish Fund for Art Exchange), HypoKulturstiftung (München), Firma Schredl Haustechnik (Fürth) und den Förderkreis der kunst galerie fürth.