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Mitte Mai 1912 reiste Heinrich Campendonk (1889 - 1957), Mitglied der Künstlergruppe Des Blauen Reiters, auf Einladung von Herwarth Walden, Gründer der Kulturzeitschrift Der Sturm, nach Berlin. In Waldens Galerie hatte Campendonk erstmals Gelegenheit, die ihm aus dem Sturm bekannten Zeichnungen Oskar Kokoschkas (1886 - 1980) aus den Jahren 1910/11 im Original kennenzulernen und auch seine Gemälde.

Aus den stilistischen Spuren dieser Erfahrung, erkennbar etwa an Schraffuren, Linienführung, Motivbehandlung, grafischen Elementen, kann auf eine Beeinflussung, wenn nicht gar auf eine kurzzeitige Verwandtschaft zu Kokoschka geschlossen werden. Ein Aspekt, der in der Campendonk-Forschung bisher völlig unbeachtet blieb und in der Ausstellung erstmals umfassend behandelt wird. Die Berührung bezieht sich auf die Wahrnehmung und Sensibilität für die körperliche und seelische Verletzbarkeit des Individuums und die daraus folgende künstlerische Umsetzung.

In der Ausstellung werden Campendonks Arbeiten dieser kurzen, die Jahre 1912/13 umfassenden Phase, druckgrafischen und zeichnerischen Werken Kokoschkas gegenüberstellt, um die temporäre Stilverwandtschaft zu veranschaulichen.

Ergänzt werden diese mit Exponaten, die die weitere künstlerische Entwicklung beider Künstler aufzeichnen sollen. Die etwa 60 Leihgaben - Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafiken, Dokumente - stammen aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen Deutschlands und der Niederlande. Besonders bemerkenswert ist, daß selten oder nie öffentlich gezeigte Blätter zu sehen sein werden.

Es erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Herbert Campendonk, Ron Manheim und Elisabeth Wynhoff sowie Texten von Else Lasker-Schüler und René Schickele und einem Vorwort von Margarethe Jochimsen.

Pressetext

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Heinrich Campendonk - Das Kokoschka - Erlebnis und die Folgen
Kuratorin: Elisabeth Wynhoff
Idee und Konzeption: Ron Manheim