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Hartmut Neumann wählt seine künstlerischen Techniken nach den Bildvorstellungen, die es zu realisieren gilt. Es gibt Ideen, die müssen gemalt werden, andere fotografiert, als druckgrafische Formulierung oder als plastisches Gebilde realisiert werden. Die Ausstellung präsentiert einen Dialog von aktuellen Arbeiten aus den Bereichen Malerei und Fotografie. Hartmut Neumann zeigt, dass sich Malerei und Fotografie nicht ausschließen müssen, sondern im Gegenteil, auch aus einer Hand zwei in sich schlüssige wie autonome Bildstrategien von hoher künstlerischer Authentizität sind.

Die ausgestellten Arbeiten lassen das Gemeinsame der Bildsprachen im crossover der unterschiedlichen Ausdrucksmittel erkennen. In jeder Arbeit entdeckt man die ursprüngliche Lust des Künstlers am Fabulieren und ahnt die Freude, den Betrachter in den Gestaltungsreichtum eines eigenen Bilderkosmos zu entführen. Pflanzen, Tiere und kompositorisch verfremdete Alltagsgegenstände erhalten in seinen Arbeiten ein neues formales Leben und damit verbunden einen ganz anderen, im Sinne der Bildidee, neuen Sinngehalt. Die Malerei als auch seine fotografischen Arbeiten sind jenseits ihrer spezifischen Materialität Ausdruck eines konzeptuell bildhaften Denkens, das in der Verwendung von tradierten Metaphern zu ungewohnten Analogien gelangt. In seinen Bildern inszeniert Hartmut Neumann mit malerischen Mitteln scheinbar gegensätzliche formale wie ästhetische Ebenen. So werden beispielsweise im Kontext zu den mimetisch erfassten Tieren gegenstandslose, amorphe Elemente zu vegitabilischen Versatzstücken, die uns Blüten und Blätter erkennen lassen wollen. Es sind gewollte Dissonanzen, die für ihn schon immer dramaturgisches Mittel in der Komposition seiner Bilder sind. Mit den Mitteln der Farbe gibt Hartmut Neumann seinen Bildern eine gestalterische Einheit. Jede Komposition wird von einem eigenen, unverwechselbaren Farbklang getragen. In seinen Bildern zeigt Hartmut Neumann, was man mit Farbe heute oder gerade heute noch leisten kann. So wenig Malerei und Fotografie gemeinsam haben, in der Haltung zur Farbe findet man im Werk des Künstlers die wohl größte Nähe zwischen den beiden so unterschiedlichen Medien. Die gebauten Szenerien in seinen Fotografien leben aus der autonomen Form und dem metaphorischen Gehalt, der im Tableau arrangierten Objet trouvé. Die Vielfalt der Formen wird gehalten vom verbindenden Klang der Farbe. In der Fotografie von Hartmut Neumann ist die Farbe nicht nur ein beruhigendes Element; sie ist in der Fernwirkung auch das erste Motiv in der Wahrnehmung. Die in seinen Fotografien arrangierten Gegenstände erkennt man letztlich erst in der nahsichtigen Betrachtung. So sehr sich die in der Malerei und Fotografie zum Ausdruck gebrachten Bildstrategien von ihrem Wesensgehalt her unterscheiden, im Werk von Hartmut Neuman sind sie zusammen mit den anderen künstlerischen Techniken Bausteine eines unverwechselbaren genuinen künstlerischen Kosmos. Pressetext

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Hartmut Neumann - Malerei und Fotografie