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Eröffnung: Sonntag, 12. Februar, 12 Uhr

Der belgische Künstler Hans Op de Beeck (geboren 1969 in Turnhout, lebt in Brüssel) arbeitet in fast allen künstlerischen Medien. Ob in seinen Skulpturen und Raum greifenden Installationen, in seinen Gemälden, den großformatigen Aquarellen und Zeichnungen oder in Animationen und Videos: Souverän bedient er sich der Inszenierungsstrategien von Theater, Film und Architektur und schafft atmosphärisch dichte, traumartige Szenarien, die stets vertraut und doch fremd wirken.

Im Dialog mit den Räumen von Museum Morsbroich inszeniert Hans Op de Beeck eine Auswahl seiner Werke der letzten zehn Jahre wie eine Reihe von offenen Bühnen, die der Besucher betreten kann – teils mit seinen Füßen, immer mit seinen Gedanken. Der Künstler entführt ihn in eine Welt, in der sich Realität und Fiktion überlagern, in der die Zeit still zu stehen scheint: suggestive Szenarien, die an Film Stills erinnern. In Gips geformte Figuren scheinen vom Sockel gestiegen, sie begegnen uns wie selbstverständlich in den ehemaligen Wohnräumen und scheinen zugleich eingefroren in Momenten der Stille. Schweigsam begleiten sie uns durch die Schlossräume, wo eigens verlegte Teppichböden die Schritte abfedern, wo eine auf Grau, Schwarz und Weiß reduzierte Farbigkeit eine Atmosphäre der Konzentration erzeugt.

Op de Beeck schafft Orte der Introspektion, er öffnet Assoziationsfelder, in die der Betrachter mit seinen eigenen Erfahrungen, Erinnerungen und Interpretationen eintreten kann. Souverän setzt er Bühnentricks und Lichteffekte ein, gekonnt erzeugt er Spannung. Das Klavier ist stumm (Silent Piano, 2015), die Reitautomaten vor dem Supermarkt ruhen (Entrance, 2005/06), Seerosen überspielen den Blick in die Tiefe des unheimlich schwarzen Teichwassers (Pond, 2016). Der Betrachter spürt, dass jeden Moment jemand auftauchen, etwas passieren könnte. Doch wenn sich etwas abspielt, dann vor allem in seinem Kopf.

Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler, der ein spezifisches Präsentationskonzept für die Räume von Schloss Morsbroich entwickelt, und in Kooperation mit der renommierten Sammlung Goetz, München, die neben dem Studio Hans Op de Beeck Hauptleihgeber ist.

Ein Katalogbuch zur Ausstellung erscheint zweisprachig deutsch-englisch, mit einem Text von Hans Op de Beeck und einem wissenschaftlichen Essay von Fritz Emslander.

Die Eröffnung findet am Sonntag, den 12. Februar 2017, um 12 Uhr im Spiegelsaal von Museum Morsbroich statt.