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Eröffnung: Donnerstag, 12. März 2009, ab 18 Uhr

Über Hans-Jörg Mayer: Die Wirkung eines Bildes von Mayer setzt nicht dort ein, wo es, im kunstkritischen Jargon gesprochen, funktioniert. Sie beginnt dort, wo sich ein Betrachter auf eine Begegnung mit dem Bild einlässt. Mayers Kunst ist ein Austausch zwischen Maler und Betrachter. Das ist viel wahrer und zugleich seltener, als es aufs erste Hören klingen mag. Seine hellsichtigen Alltagszenen und Phantasmen sind nicht das Ziel der gemeinsamen Reise, sondern der Ausgangspunkt.

Die Gemälde Mayers sind gute Gesprächspartner. Sie sind von funkelnder Intelligenz und großer Schönheit. Die Einbettung in eine verbindliche ästhetische Entwicklung, der Vergleich zu den Arbeiten anderer Maler, der (sub)kulturelle Hintergrund, diese Dinge also, die gut möglich und genauso fruchtlos sind, interessieren mich nicht mehr, so lange ich sie betrachte. Das wirklich wichtige, das mich bewegt, kann ich lediglich behaupten: Hans-Jörg Mayer lebt künstlerisch nicht in erster Linie für seine „Arbeit“, sondern für die Figuren und Geschehnisse, die in seinen Gemälden ihren Ort haben. Dass diese Figuren zumeist keine realen Personen darstellen, sondern aus Vorbildern komponiert sind, vergrößert ihre Wirkung ebenso wie die Allegorik und Phantastik der Szenen den Grad ihrer Realität steigern. Um diesen paradoxen Dialog zu ermöglichen, muss ich vor die Bilder von Mayer und den Diskurs die Klappe halten lassen. Stephan Strsembski, Kurator Bonner Kunstverein

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Hans-Jörg Mayer