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Seit über zwei Jahrzehnten prägt Hans-Christian Schink die deutsche Fotografie mit seinen Bildserien. Aus dem Blickwinkel des scheinbar neutralen Beobachters dokumentiert der Künstler in eindringlichen Bildern die Manifestation menschlichen Ordnungswillens in der Landschaft und lotet dabei die Schnittstellen zwischen Zivilisation und Natur aus. Er stellt die Wahrnehmung des Betrachters und die Möglichkeiten der fotografischen Darstellung auf die Probe, etwa wenn in seiner preisgekrönten Serie „1h“ die Sonne durch überlange Belichtung vom weißen Rund zum schwarzen Stab wird. Das MKM präsentiert eine Werkschau des Künstlers mit Fotografien von 1980 bis heute.

Hans-Christian Schink (*1961 Erfurt) ist einer der bedeutendsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Seine Laufbahn begann er als Absolvent und Meisterschüler der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, heute sind seine Werke weltweit in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, auch in der Sammlung Ströher im MKM.

Das Museum Küppersmühle zeigt vom 1.7.-3.10.2011 in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar die bislang umfangreichste Ausstellung Hans-Christian Schinks und präsentiert rund 100 Fotografien aus 30 Jahren, vielfach im großen Format. Erstmals wird im MKM auch das Frühwerk des Künstlers ausführlich zu sehen sein.

Schink arbeitet konsequent in Serien. Seine Motive findet er zunächst im Osten Deutschlands, bald auch auf gezielten Reisen um den Globus, von Nordkorea bis in die Antarktis. Dabei verändert er die Wirklichkeit nicht, er interpretiert sie aus dem Blickwinkel des scheinbar neutralen Beobachters. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er in den 1990er Jahren mit der Serie „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“, die die gewaltigen Eingriffe in die ostdeutsche Landschaft der Nachwendezeit dokumentiert. Preisgekrönt wurden zuletzt seine unwirklich anmutenden Solarisationen der Reihe „1h“. Hier gelingt ihm das Paradox, ein für das Auge unsichtbares Phänomen im Bild zu bannen.

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Hans-Christian Schink
Fotografien 1980-2010
Kurator: Simone Förster