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Die erste Einzelausstellung von Hans-Christian Schink in einem österreichischen Museum zeigt einerseits ein Langzeitprojekt des Künstlers, das andererseits auch Einblicke in die Anfänge der Fotografie im 19. Jahrhundert erlaubt. Die Serie „1 h“ nützt den Effekt der so genannten „echten Solarisation“, der erstmals 1857 von W. H. Jackson beschrieben wurde. Extreme Überbelichtung verursacht eine physikalisch-chemische Umkehrreaktion, wodurch eine Lichtquelle im Bild, in diesem Fall die Sonne, nicht weiß, sondern schwarz abgebildet wird. Inspirationsquelle für dieses Projekt war das Foto „Black Sun“ des amerikanischen Fotografen Minor White aus dem Jahr 1955. Ein Zufall – der kurzzeitig wegen starker Kälte eingefrorener Kameraverschluss – führte dazu, dass die Sonne im Bild als schwarzer Punkt erschien. Hans-Christian Schink setzt diesen Effekt gezielt und mit einer wesentlich längeren Belichtungszeit ein. Es entstehen Bilder, die eine besondere Realitätswahrnehmung durch die Fotografie vermitteln und sich dabei rein mit den klassischen Möglichkeiten des Mediums darstellen lassen.

Hans Christian Schink, geboren 1961 in Erfurt. 1986 bis 1991 Studium der Fotografie sowie 1991 bis 1993 Meisterschüler an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Internationale Ausstellungstätigkeit – zuletzt 2009 Veto - Zeitgenössische Positionen in der deutschen Fotografie Deichtorhallen/Haus der Photographie, Hamburg. Zahlreiche Preise – u. a. 2008 ING Real Photography Award. Lebt und arbeitet in Leipzig.