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Als aufmerksamer, sensibler und präziser Beobachter mit einem ausgeprägten Gespür für Missstände jeglicher Art begleitet Halil Altındere die Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst und der türkischen Gesellschaft, mischt sich ein und sorgt als Provokateur nicht nur für Widerspruch, sondern vor allem für Diskussion. Gemeinschaft, Gesellschaft, Staat, Autorität, Macht und Kontrolle, Institutionskritik oder Subkulturen sind zentrale Themen Arbeiten von Altındere, der mit Installationen und Objekten, vor allem aber mit den Medien Video und Fotografie arbeitet, wobei die bildlich-kompositorische Umsetzung immer aus malerischen Konzepten schöpft. Er ist kein Atelierarbeiter, sein Produktionsort ist die Straße, er schöpft sein Material aus dem Umfeld des Alltags und hinterfragt Bedeutungen, indem er Fundstücke aus dem realen Leben bearbeitet. Altınderes Werke untersuchen die Frage, wie wir Gesellschaft definieren, welche Mechanismen sie zusammenhalten und welche Rolle Politik, Tabus oder Traditionen dabei spielen. Die Werke handeln von Selbstverge- wisserung, kultureller Identität, Nationalismus, Chauvinismus, von Opposition zu autoritären Strukturen oder dem Status Quo der Kunst und verweisen zugleich auf die Möglichkeiten von Kunst als Mittel der Kritik und des Widerstands.

Barbara Heinrich

TANAS Berlin zeigt vom 8. September bis 24. November 2012 die umfassende Werkschau Infinity has no accent von Halil Altındere. Dieser Künstler, der heute in Istanbul lebt und arbeitet, zählt zu den profiliertesten Vertretern der internationalen zeitgenössischen Kunst. Der Schwerpunkt der Einzelpräsentation liegt auf Arbeiten der letzten fünf Jahre sowie neuen Skulpturen, Video- und Fotoarbeiten, die für diese Ausstellung entstehen.

Altındere wurde 1971 in Mardin geboren. 2004 nahm er an der Manifesta 4 in Frankfurt teil, an der 4. Gwangju Biennale und 4. Cetinje Biennale, 2005 an der 9. Istanbul Biennale, 2007 an der documenta 12 in Kassel. Er war beteiligt an bedeutenden internationalen Ausstellungen u.a. in New York, Rio de Janeiro, Bern, Kopenhagen, Seattle, Adelaide, Moen, Amsterdam, Linz, Belgrad, Istanbul und in renommierten Institutionen wie dem Centre Pompidou, Paris, dem Essl Museum, Wien, und der Neuen Galerie in Graz. In Deutschland lieferte er Beiträge zu Projekten im Neuen Museum Nürnberg, dem Museum Weserburg Bremen, in der Kunsthalle Fridericianum Kassel, in der Halle für Kunst Lüneburg, bei TANAS, in der Akademie der Künste und im Haus der Kulturen der Welt in Berlin.

TANAS Berlin richtet diesem wichtigen Künstler nun seine erste institutionelle Einzelausstellung ein.

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Halil Altindere
Infinity has no accent