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Die Hafenküche ist ein Kunstprojekt der Städel-Absolventinnen Anny und Sibel Öztürk. In der Halle (hinter dem Konzertraum) richten sie für sechs Monate eine Küche ein, die Dich donnerstags, freitags, samstags satt und glücklich macht. Das Kochen und Essen wird oft flankiert von Musik, Film, Performance, Installationen.

Helene Arendt coucou Die Frankfurter Künstlerin Helene Arendt zeigt eine Arbeit, die während ihres 3-monatigen Aufenthalts in Straßbourg entstanden ist. Thematisch verknüpfte Objekte und Kleidungsstücke werden von ihr aus alltäglichen und billig zu erstehenden Materialien angefertigt, die zeitlich unmittelbar der verwendeten Oberfläche entsprechen. Während Arendt die temporär wichtigen Gegenstände in ins Absurde verweisender Form und Größe darstellt, zeigt sie andererseits auch Interesse an verschiedenen Stilrichtungen, die durch Wunschvorstellungen und Träume der vergangenen Jahrzehnte geprägt sind. So hat sie einen Schallplattenspieler mit einem riesigen Hut aus DC- Fix Folie angefertigt, dazu ein Reise - Outfit aus Taschen, die Hab und Gut enthalten, welches häufig klischeehaft mit östlichen Immigranten konnotiert wird. Dies führt Arendt weiter in einem futuristisch anmutenden Kostüm, hergestellt aus silbernem Gaffa-Tape – einem Billigartikel aus dem Baumarkt, das den futuristischen Glamour lediglich zu simulieren vermag und eine Sicht von Außen auf das begehrte Objekt kennzeichnet . Dieses futuristische Kostüm wird dann verbunden mit einem in sowohl seiner Erscheinungsform als auch in seiner überdimensionalen Größe surreal wirkenden Ei.

Ole Claßen Aus einer Reihe schwarzer Baueimer entsteht ein buntes Wandrelief. Wie schon vorher verbindet Ole Claßen Zweckmäßiges mit Schönem, jedoch ohne ein neues Design zu entwickeln. Er verbindet Formen, Farben und Anordnungen die bei den großen Designern des letzen Jahrhunderts auftauchen. Besonders interressiert Claßen Wertvolles billig nachzuempfinden. Ironisch zitiert er aktuelle Heimwerkersendungen, welche die deutsche Fernsehlanschaft bis zum Erbrechen überfluten.

Terror Romantik Malerei / Interaktive Videoinstallation von Sandip Shah 06.04. bis 25.04.2006 Altmeisterliche Werke von Caravaggio, Rubens, Tizian o.a. sowie Bilder aus TV, Computerspielen und Internet sind Ausgangspunkt für Shah´s Pixelpigmentmalerei. Seine digitalen Montagen thematisieren die Ästhetik des Grauens, die Mischung aus Schönheit und Schrecken, der wir tagtäglich ausgeliefert sind. Der Künstler entwickelt in den Bildtafeln dramatisch überzeichnete Naturerlebnisse und theatralische Szenarien aus Geschichte und Neuzeit, die direkt oder assoziativ den Terror in sich tragen. Welchen? Das kann der Betrachter selbst entscheiden. In einer von Terror besessenen Gesellschaft hat er die Wahl zwischen Schönheitsterror, Kriegsterror, Lärmterror, Machtterror. Religionsterror, Sexterror, Medienterror, Konsumterror..........und neuerdings sogar Gebärterror. In der Ausstellung hängen die unterschiedlichen Bilder zu Konglomeraten zusammengefügt. Trügerische Romantik transportiert Irritation. Parallel dazu ist eine Videoinstallation aufgebaut, bei der der Besucher zum Terrorist werden kann.

DauerWandInstallation: Martin Pfeifle und Christoph Westermeier "Wand- for Paul Smith" Wandarbeit für das Hafenküchen-Projekt von Anny und Sibel Öztürk im Offenbacher Hafen 2. Die ca. acht Mal zwölf Meter große schon bestehende Rigipswand ist Ausgangspunkt der in situ geplanten und ausgeführten Arbeit von Martin Pfeifle. Jede der Rigipstafeln wird diagonal geteilt und eine Hälfte schwarz gefasst. Durch diese Aufteilung ergibt sich ein Rautenbild, welches die vorhandene Wand mit einbezieht und so dem Betrachter die Skulpturahlen Momente der Architektur vor Augen führt. Pfeifle lässt somit die Wand zu einer Skulptur werden. Das auf der linken Seite gleichmäßige Rautenmuster löst sich im rechten Teil der Wand chaotisch, der Anordnung der Tafeln entsprechend auf. Addiert wird diese Wandarbeit mit Fotografien von Christoph Westermeier. Der Thomas Ruffschüler stellt drei großformatige Handybilder aus, die das Thema Raum ebenfalls thematisieren. Im Gegensatz zu Pfeifle wird sich hier dem Thema jedoch durch eine Einsicht genähert. Dem Betrachter wird die Möglichkeit gegeben, mit seinen Blicken den Raum zu betreten.Aufgrund der Ästhetik der Handykamera ergibt sich eine brüchige Farbigkeit, die in krassem Gegensatz zu Pfeifles Schwarz/Weiß-Konstruktion steht.

Dauer-Sound_Installation: 5-Minuten-Spaziergänge von Angelika Schröder Akustische (instant) Rauminstallation in verschiedenen Geschmacksrichtungen Sich schnell auf einen Waldspaziergang begeben, durch eine Winterlandschaft stapfen oder sich ins Getümmel einer Großstadt stürzen. Hier ist all das direkt und ohne Aufwand möglich. Einfach die Packung öffnen, Gerät in Gang setzen und Augen schließen. Eine freundliche Convenience-walk-assistant übernimmt die beschwerliche Laufarbeit für Sie. So ist schnelle Erholung und Erfrischung garantiert. Einen Spaziergang machen, ohne den bequemen Sessel verlassen zu müssen – eine Simulation von alltäglicher und einfacher Tätigkeit als Spiegelbild einer Gesellschaft, in der die Begriffe Convenience und Wellness in allen Bereichen Einzug gehalten haben. Diese Arbeit der Weinheimer Konzeptkünstlerin Angelika Schröder (Schülerin von Ayse Erkmen) wirft einen augenzwinkernden Blick auf den bitteren Nachgeschmack und die Leere, die diese Beschleunigung aller Lebensbereiche hinterlässt.

Pressetext

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Hafenküche
poets, singers, artists, performances and fantastic food
donnerstags, freitags, samstags
Kunstprojekt von Anny & Sibel Öztürk

bisher mit: Paola Anziche, Helene Arendt, Stefan Beck, Fides Becker, Ulrich Becker, David Borchers, Markus Bujak, Ole Claßen, Koyun , Pili Madariaga, Sandra Mann, Julia Mantel, Martin Pfeifle, Adriana Piccio, Angelika Schröder, Sandip Shah, SKUNKWORKS , Christoph Westermeier, Ekrem Yalcindag, u.a.