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Diese Retrospektive von Günter Brus ist die erste umfassende Übersicht seiner Bild-Dichtungen in Österreich. Der Künstler wurde in den sechziger Jahren mit seinen Aktionen zum - wie er selbst sagte - "meistgehaßten Österreicher". So irritierte er bei seinem "Wiener Spaziergang" 1965, als er von Kopf bis Fuß weiß bemalt, mit einem schwarzen Strich optisch in zwei Körperhälften geteilt, durch die Wiener Innenstadt ging; aber noch mehr mit seiner Aktion "Körperanalyse" im Rahmen der Veranstaltung "Kunst und Revolution" an der Universität Wien 1968, in deren Folge er verhaftet und "wegen des Vergehens der Herabwürdigung österreichischer Symbole" und wegen "Übertretung der gröbliches und öffentliches Ärgernis verursachenden Verletzung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit" verurteilt wurde. Aus diesem Grund verließ Günter Brus mit seiner Familie Österreich und flüchtete nach Berlin, wo er seinen Aktionismus fortsetzt. 1970 jedoch beendete er diese Werkperiode, die ausschließlich den Körper als Medium nutzte, mit der Aktion "Zerreißprobe". Im gleichen Jahr schreibt Brus: "Eine nervliche Zerreißprobe bedeutet eine jähe Änderung der Handlungsrichtung, den abrupten Abbruch einer im Gang befindlichen Handlung".

Die Ausstellung in der Neuen Galerie der Stadt Linz umfaßt neben frühen Brus - Zeichnungen aus seiner Aktionismuszeit (Sammlung Neue Galerie Linz), vor allem Bild-Dichtungen, darunter Irrwisch (1971), Weißer Wind (1981) und die 1998 entstandene Leuchtstoffpoesie und Zeichenchirurgie, die als Künstlerbuch-Faksimile die Ausstellung auch in Buchform begleitet.

Pressetext

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Günter Brus - Leuchtstoffpoesie und Zeichenchirurgie