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Gregor Schneider ist einer der wichtigsten Künstler unserer Zeit. Seit den frühen achtziger Jahren betreibt er die Konstruktion von Räumen und architektonischen Skulpturen, wobei er das komplexe Verhältnis zwischen gebautem Raum und seinen Bewohnern, Benutzern oder Betrachtern auf ungewöhnliche Weise befragt. Anders als ein Architekt setzt Gregor Schneider sich mit der Wechselwirkung zwischen realen und imaginären, nur in der Vorstellung vorhandenen Räumen auseinander.

Die Fotografien des Künstlers, die der Kunstverein Arnsberg erstmals als Einzelpräsentation zeigt, sind als eigenständige Ausdrucksmittel des Künstlers zu betrachten. Unsere Ausstellung wurde eigens für die Räume des Kunstverein konzipiert und umfasst mehr als 100 Aufnahmen, sie zeigen exemplarisch Schneiders Werkentwicklung von 1985 bis 2006. Ihre intensive Formensprache und Farbigkeit entziehen sich einer einfachen Einordnung und reflektieren intensiv die Gregor Schneiders Installationen und Skulpturen beherrschende Raumwahrnehmung.

Fast alle Arbeiten lassen sich auf das „Haus u r“ in Rheydt beziehen, das der Künstler bewohnt und ständig verändert, so dass es als sein Lebensprojekt betrachtet werden kann. Objekte des Alltags stehen dort in einem durchaus üblichen Verhältnis zu den baulichen Verhältnissen des einfachen Hauses. Insofern diese Konstellationen Schneiders Lebenswelt und Biographie repräsentieren, so ist doch ihre Inszenierung, wie sie die Kopie der Innenräume des Hauses als viel diskutierter deutscher Beitrag zur Biennale in Venedig im Jahr 2001 darstellte, eine „postmoderne und poetische“ Befragung der Alltagswirklichkeit. Sie zeigte im Modell, wie Menschen, ihr Umraum und mehr oder weniger beliebige, unauffällige Dinge zueinander finden. Sein „Haus u r“ hat ohne Zweifel die Wahrnehmung und skulpturale Arbeit des Künstlers stark geprägt. Deshalb zeigt Schneider in seinen Fotografien häufig die Räume des Hauses.

Pressetext

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Gregor Schneider
Fotografie