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Eröffnung: Freitag, 16. Januar 2009, 19 Uhr

Die Serie „Vexations“ von Gregor Schmoll ist eine Auseinandersetzung mit der Ästhetisierung von Objekten und ihren Oberflächen. Sie besteht aus Photographien von Blumen, aus feinstem Biskuitporzellan gefertigten Vasen, deren Formen sich aus dem durch Grimassen verzerrten Profil des Künstlers generieren, und den photographischen Abbildern dieser Vexiervasen. Ergänzt wird der Zyklus durch eine Reihe von kleinen Selbstportraits in der Art medizinischer Studienaufnahmen von Hysteriepatienten im neunzehnten Jahrhundert. In der singulären Betrachtung einzelner Bestandteile werden bildhafte Vorlagen offensichtlich, deren Evidenz jedoch im Zusammenspiel mit den jeweils anderen Elementen gebrochen und deren semantischer Gehalt unterwandert wird. Die fotografischen Abbildungen der Pflanzen, meist fokussiert auf deren Blüten und Kelche und in der Inszenierung ihres erotischen Gehalts den bildhaften Vorlagen von Robert Mapplethorpe oder Eduard Weston ähnlich, stehen hier in Kombination mit Vexiervasen. Der Blick auf die Vasen mit ihrer samtigen, matten Oberfläche wird durch das plötzliche Hervorspringen der konturierten Fratzen harsch getrübt und lassen unweigerlich an die Charakterköpfe von Franz Xaver Messerschmidt denken. Im Nebeneinander der Vasen, Blumen und Portraits findet Abstraktion im Sinne von Verwandlung einer christlich abendländischen Kulturrezeption und in der Dekonstruktion des eigenen Abbildes statt.

Für die Fertigung seiner Vasen konnte der Künstler die renommierte Porzellanmanufaktur Augarten Wien gewinnen, den idealen Partner mit einer nahezu 300 jährigen Erfahrung auf dem Gebiet einzigartiger Handwerkskunst. Die Ausstellung "Vexations" ist die mittlerweile dritte Einzelausstellung von Gregor Schmoll in der KUTTNER SIEBERT Galerie.