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Die Ausstellung „Bamboozle – Two Sequels of the Interim“ ist die augenblickliche Bestandsaufnahme einer stetig anwachsenden Serie zweier konzeptioneller Arbeiten. Gregor Schmoll führt in ihnen das weiter, was er bereits vor Jahren begann: die Konstruktion einer Realität, die sich weder im virtuellen noch im künstlerischen verorten lässt. Die Arbeiten Schmolls sind Artefakte, die nicht aus sich selbst heraus existieren können und dennoch fern ihrer medialen Vorlagen ein Eigenleben beginnen. Beizeiten sind es lediglich die Titel seiner Polaroids („Canaletto“, „Manet“),die deren bildhafte Vorlagen im klassischen Tafelbild erahnen lassen und auch in der Umsetzung abstrakter Vorbilder („Buren“) eine ironische Haltung andeuten. Von feierlichem Ernst zeugt dagegen die Präsentation im Echtgoldrahmen der seit mittlerweile zehn Jahren gefertigten Polaroids. In ihrer Inszenierung und ihrem übergreifenden Titel „Aus der Privatsammlung“ unterstreichen sie den selbst im persönlichen Blick wirksamen Einfluss eines immer präsenten Bilderkanons. Das Resultat ist die Balance aus einer Entmystifizierung klassischer bildhafter Vorlagen und der naturgemäß persönlich gefärbten Interpretation durch den Blick des Künstlers.

Weiterer Bestandteil der Ausstellung neben den Polaroids ist eine Bar im improvisiert, exotischen Schick der 50er Jahre. Von performativem Charakter ist die „Brasil-Bar“ für die Dauer der Eröffnung, deren Fortleben lediglich in der fotografischen Dokumentation der an bisher unterschiedlichen Orten (PS1, New York; Shedhalle, Zürich) situierten Installation gesichert wird. Weniger die Darstellung der Handlung an der Bar als vielmehr die Rahmenbedingungen und der Prozess der Wiederholung rücken die Installation in einen konzeptuellen Rahmen, der mit Zeichnungen und Briefen narrativ erweitert wird.