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Vernissage: Donnerstag, 2. August 2007, 20 Uhr mit einer Einführung durch Udo Bohnenberger

Falten sind „unscharfe“ Objekte, die als komplexe und zufällige Formen ununterscheidbare Zonen nicht nur verbildlichen, sondern auch verräumlichen. Dies bezeichnet auch den Übergang von einer kontinuierlichen Fläche zu einer Struktur diskreter Sequenzen. Der Raum, den die Falte be- beziehungsweise umschreibt, lässt sich nicht mehr nach den Kategorien oben und unten, außen und innen klassifizieren. Vielmehr verschmelzen diese Gegensätze zu Übergängen in einem Raumkontinuum. - Gilles Deleuze „Die Falte“

Die künstlerische Praxis von Gregor Eldarb umfasst Skulptur, Malerei, Künstlerbücher und Installationen. Am Anfang der Arbeit steht die Konstruktion eines Objekts. Das Vokabular der geometrischen Abstraktion wird als Ausgangsmaterial benützt und frei in ein „Modell“ umgesetzt, welches zwischen Architektur und Skulptur changiert. Im Laufe der Gestaltung wird das Objekt in Verbindung mit Texten modifiziert, in Vektorgrafik umgesetzt, inszeniert und fotografiert. In den gemalten Bildern steht die Arbeitsweise eines Architekten im Vordergrund. Dabei fungieren zwei „Denkarten“ als Gegenpole: Einerseits wird die Strenge und Rationalität der Konstruktion und Geometrie verwendet, anderseits wird in einer offenen, intuitiven Art in der Malerei agiert. Der Status beider Medien wird durch diese Methode entscheidend verändert. Eldarb geht es um die Verbindung, das Verhältnis und den Schnittpunkt verschiedener Disziplinen der Konstruktion. Dabei experimentiert er mit verschiedenen Stufen der Realität. Wichtige Bezugspunkte für die Ausstellung „Dark Fond“ in der Galerie Eboran sind zwei wissenschaftliche Werke: einerseits das Buch „Die Falte“ des Philosophen Gilles Deleuze, indem er über die Grundideen des Barocks spricht; andererseits das als wichtiger Beitrag zum Diskurs der Postmoderne geltende Buch „Die flüchtige Moderne“ des Soziologen Zygmunt Bauman, der darin die Lebensverhältnisse der „liquiden“, d. h. „verflüssigten“ Moderne untersucht. Eldarbs Interesse an der historischen Epoche des Barock und ihren Darstellungstechniken bezieht sich vor allem auf eine spezifische Form des Sehens, beziehungsweise des Denkens: eine Oszillation zwischen Subjekt und Objekt des Betrachtens. Diese läuft für Eldarb parallel zu postmodernen Tendenzen und zeugt von Aktualität in der Gegenwart.

Gregor Eldarb ist 1971 in Bielsko/Biala, Polen geboren und in Schweden aufgewachsen. 1992-97 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Der Künstler lebt und arbeitet in Wien.

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Gregor Eldarb
Dark Fond