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GOOD VIBRATIONS
KINETISCHE KUNST
20. FEBRUAR BIS 21. MÄRZ 2020

Die Kunst klopft. Die Kunst dreht sich. Die Kunst tanzt. Vom 20. Februar bis zum 21. März zeigt die Mannheimer Galerie Sebastian Fath Contemporary in ihrer Ausstellung „Good Vibrations“ kinetische Arbeiten von sechs Künstlern.

Von Alicja Kwade sind ein Stein und ein Smartphone zu sehen, die von der Decke der Galerie baumeln und sich im Kreis drehen – ähnlich wie jene große Installation der Berliner Künstlerin, die im Foyer der Mannheimer Kunsthalle schwingt. Kwade stellt in ihrer Kunst Fragen nach der Wahrnehmung von Raum, Zeit und Realität, was sie bereits auf der Biennale in Venedig und jüngst auf der Dachterrasse des Metropolitan Museum of Art in New York unter Beweis gestellt hat. Ebenfalls mit einem Stein, der wiederum von einem anderen Stein ganz langsam zerstört wird, ist auch Jan Bernstein vertreten. Die Kalksteinplatte war einst Teil der 1945 zerstörten Neuen Reichskanzlei, unter Adolf Hitler nach Plänen von Albert Speer errichtet. „Alles ist Wandel“ – so lautet der Titel des Werks, bei dem die Geschichte nach und nach pulverisiert wird. Vor Kurzem erhielt der Berliner Bildhauer für seine kinetischen Arbeiten in Rockenhausen den Kahnweiler-Preis.

Pfeifer & Kreutzer, ein Künstlerduo aus München, dürfte Besuchern der Galerie SFC bereits bekannt sein: In der „Monochrom“-Ausstellung Ende 2019 machten die boxenartigen Objekte, die sich ruckartig bewegen und Klopfgeräusche erzeugen, lautstark auf sich aufmerksam. Auch in der Ausstellung „Good Vibrations“ sind Anne Pfeifer und Bernhard Kreutzer mit Werken vertreten, die mit ihrem Gegenüber regelrecht kommunizieren. Ein Körbchen hüpft auf einem Sockel, und ein Fellkissen dreht sich wie wild um die eigene Achse. Eine Arbeit, ebenfalls aus Kunstfell, befindet sich zum Beispiel in der Sammlung des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe.

Eine Tür mit Griff, der sich im Uhrzeigersinn dreht. Ein Bierdeckel, der tanzt. Eine Schere ohne Klingen, dafür mit vier Griffen. Für solche humorvollen und irritierenden Objekte ist Robert Barta bekannt. Viel Witz zeigte der Berliner Bildhauer bereits vor zehn Jahren im Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern – dort hatte er den Ticketschalter im Eingangsbereich einfach mal ein gewaltiges Stückchen höhergelegt. Mit Vorsicht genießen sollten die Besucher der Mannheimer Galerie jenes Objekt, das auf den ersten Blick wie eine simple Fußmatte wirkt. Vorsicht ist geboten, schließlich wird die Matte beim Betreten zum Surfbrett. Eine ähnliche Vorliebe für das Paradoxe hat auch der Berliner Künstler Via Lewandowsky. Seine Gitarre, etwas außer Form geraten, schaukelt vor sich hin. Und knirschende Geräusche aus einem alten Radio lassen einen Rosenkranz mit Kruzifix tanzen („Darum hört das Wort aus der transzendentalen Wüste, ihr Spötter“, 2015).

Die Eröffnung der Ausstellung „Good Vibrations“ mit einigen Künstlern ist am Donnerstag, 20. Februar, um 19 Uhr. Geöffnet ist sie bis 21. März zu den Öffnungszeiten der Galerie, Werderstraße 38 in Mannheim: donnerstags und freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags von 12 bis 16 Uhr.