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Wir freuen uns, Sie zur Eröffnung der Ausstellung Global Recycling mit neuen Arbeiten von Jenny Rosemeyer, Manfred Peckl und Douglas Fishbone am 14.05.2005 um 18 Uhr begrüßen zu dürfen.

Alle drei Künstlern arbeiten mit gefundenem Material. Durch das Prinzip der Collage werden aus alten Fotografien neue märchenhafte, filmische Stilleben (Rosemeyer), alte Landkarten werden in Einzelteile zerschreddert und zu Strahlen um einen Mädchenkopf (Peckl) und absurde, aus dem Internet gefischte Bilder werden zu Welterklärungsmodellen zusammengefügt (Fishbone).

Die Collagen von Jenny Rosemeyer bestehen aus Fotografien, Reproduktionen von selbstgebauten Objekten, Modellen und anderen Materialien, die neu und teilweise maßstabsverändernd zusammengesetzt, dann wieder abfotografiert und erneut collagiert werden. Die Arbeiten ergeben so sehr dichte und in sich schlüssige Stimmungsbilder, die fast vergessen lassen, dass hier verschiedene Materialien zu etwas Neuem zusammengefügt worden sind.

Manfred Peckl sammelt Atlanten – nicht etwa, um sie ins Regal zu stellen, sondern um sie zu zerschreddern. Derart unbrauchbar gemacht verwendet er sie, um seine Bilder zu “malen”. Denn von weitem haben seine Bilder eine eindeutig malerische Qualität, nur in nächster Nähe kann man die Zusammensetzung aus Schnipseln erkennen. Ein endloses Assoziationsspiel läßt sich daraufhin entwickeln, wie z. B. zwischen dem Bikini-Oberteil und den darauf zu erkennenden Kontinenten. In seiner in der Galerie zu sehenden neuen Serie (2005) bilden die Schnipsel Strahlenkränze um knapp bekleidete Frauen, die wie moderne Madonnen selbstbewußt dem Betrachter entgegenblicken.

Das Video Towards a Common Understanding (2005) von Douglas Fishbone zeigt Bilder, die der Künstler aus dem Internet gefischt hat. Dieses Prinzip der Montage von vorhandenem Material zu neuen Deutungsmustern hat Fishbone auch schon mit seiner Videoarbeit Everybody loves a Winner (2004) in unseren Räumenvergangenen September angewandt. In der Kombination erscheinen die gefundenen Bilder auf den ersten Blick völlig absurd: Blonde Bikini-Nixen und chemische Periodensysteme, asiatische Tuschzeichnungen von Fischen und gemästetet Gänse, Bilder von Sex und Essen verschiedenster Art und Weltall-Aufnahmen erzählen von der Kakophonie der heutigen Medienwelt. Erst der darübergelegte Kommentar des Künstlers entwickelt aus dieser künstlichen Bildreihung neue Sinnebenen. Der Bogen wird gespannt von dem Anfangssatz “Statistiken sind wie Bikinis” bis zu “Alles ist total relativ”. Welterklärungsmodelle und die westliche Zivilisation werden so ironisch hinterfragt und dann ad absurdum geführt.

Pressetext

only in german

Global Recycling
mit Jenny Rosemeyer, Manfred Peckl, Doug Fishbone