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Vom 5. Mai bis 16. Juli 2006 zeigt der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) in der PHOENIX Halle Dortmund zwei Ausstellungen zum Thema Fußball und Globalisierung: „Glanz und Globalisierung“ (kuratiert von Inke Arns, Hartware MedienKunstVerein, Dortmund) und „Fanshop der Globalisierung: Fußball, Raum und Ökonomie“ (ein Projekt der Bundeszentrale für Politische Bildung und raumtaktik, Berlin).

Der Hartware MedienKunstVerein präsentiert parallel zum „Fanshop der Globalisierung“ vierzehn internationale MedienkünstlerInnen, die sich mit den fünf thematischen Schwerpunkten des „Fanshops der Globalisierung“ auseinander setzen und diese erweitern und vertiefen: (Arbeits-)Migration, Wertschöpfung, Vernetzung/globale Verflechtung, Kulturelle Identität und Social Divide.

So untersuchen Ursula Biemann/Angela Sanders und Etta Gerdes/Jens Sundhelm neue Formen der transnationalen (Arbeits-)Migration, die maßgeblich durch die Globalisierung hervorgerufen werden. Während Mieke Gerritzen die „schöne Welt“ der Globalisierung als endlose Reihe bunter Verkaufsslogans zeigt, lässt Ingeborg Lüscher zwei Fußballmannschaften in eleganten, maßgeschneiderten Designeranzügen gegeneinander antreten. Wie im Fußball gewinnt in der Wirtschaft nur derjenige, der es versteht, die Spielregeln zu durchbrechen, ohne sich dabei erwischen zu lassen. In einer Art vorauseilendem Gehorsam benannte 2003 die Gruppe 01001001010.org den historischen Wiener Karlsplatz in „Nikesquare“ um - was den Sportschuhproduzenten jedoch gar nicht freute. Die spektakuläre Aktion ist auf Video dokumentiert. Die Yes Men treten seit Jahren als offizielle Vertreter der World Trade Organisation (WTO) und des Chemieunternehmens Dow Chemical auf. In dieser Funktion kündigten sie zuletzt auf dem Fernsehsender BBC die umgehende Entschädigung aller Opfer des verheerenden Chemie-Unfalls von Bhopal an. Dow Chemical dementierte zwar umgehend, jedoch sank der Wert der Aktien bedenklich. Auf einer „Global Risk Management“ Konferenz in London präsentierten die Yes Men 2004 begeisterten Managern den „Acceptable Risk Calculator“ und enthüllten dabei Gilda, das goldene Skelett - jetzt zu sehen in der PHOENIX Halle Dortmund. Eva Hertzsch & Adam Page führten 2001 als "Vertreter" Leipzigs in den Austragungsorten der Fußball-WM in Japan und Korea Gespräche mit dortigen Fußball-Offiziellen. Das Video, das als Weltpremiere in der PHOENIX Halle gezeigt wird, dokumentiert ihre erstaunlichen Entdeckungen. In einem monumentalen kartografischen Wandbild stellt die Gruppe Bureau d'Etudes die kapillaren Verflechtungen globaler (Medien-)Unternehmen dar und zeigt so das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Weitere Arbeiten, die Fußball als kulturelles Phänomen in (gesellschaftlichen und geografischen) Zentren und Peripherien verhandeln, sind Ulf Aminde, Martin Brand und Ömer Ali Kazma (dieser zeigt eine raumgreifende Videoinstallation über die Mannschaft von Galatasaray Istanbul und ihren Trainer). Die London Psychogeographical Association schließlich ruft das von demafrikanischen Fußballspieler Luther Blissett in den 1980er Jahren eingeführte dreiseitige Fußball in Erinnerung und erklärt dessen Spielregeln.

Teilnehmende KünstlerInnen: 01001001010.org (I) Ulf Aminde (D) Ursula Biemann / Angela Sanders (CH) Martin Brand (D) Bureau d'Etudes (F) Etta Gerdes / Jens Sundheim (D) Mieke Gerritzen (NL) Eva Hertzsch & Adam Page (D/GB) Ömer Ali Kazma (TR) Rassim Krastev (BG) Ingeborg Lüscher (CH) London Psychogeographical Association / Luther Blissett The Yes Men (USA)

Kuratiert von Inke Arns (HMKV)

Pressetext

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Glanz und Globalisierung: Fußball, Medien und Kunst
Hartware MedienKunstVerein in der PHOENIX Halle Dortmund
Kuratiert von Inke Arns

mit 0100101110101101.org, Ulf Aminde, Ursula Biemann / Angela Sanders, Martin Brand, Bureau d´études, Etta Gerdes / Jens Sundheim, Mieke Gerritzen, Eva Hertzsch & Adam Page, Ömer Ali Kazma, Rassim Krastev, Ingeborg Lüscher, London Psychogeographical Association / Luther Blissett, The Yes Men