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Germaine Koh, geboren 1967 in Malaysia, ist Kanadierin und lebtan wechselnden Orten welt-weit. Ihr Studium absolvierte sie an der University of Ottawa (BFA) und am Hunter College, CityUniversity of New York (MFA). Derzeit ist Germaine Koh als Stipendiatin des Canada Council for the Arts, Ottawa, und der Botschaft von Kanada in Berlin für zwölf Monate im Rahmen des Inter-nationalen Atelierprogramms im Künstlerhaus Bethanien zu Gast.

In ihren konzeptuell orientierten Arbeiten konfiguriert Germaine Koh die alltäglichen Dinge unserer Umgebung völlig neu, seien es nun Gegenstände, vertraute Verrichtungen und Handlungenoder unspektakuläre Orte. Damit bringt die Künstlerin dem Betrachter, den sie in ihren Werkenhäufig zum Mitwirkenden macht, Phänomene zu Bewusstsein, die ansonsten aufgrund ihrer Geringfügigkeit oder Alltäglichkeit nicht wahrgenommen werden.

Für ihreAusstellung in Studio 3 hat Germaine Koh ein Stück vorgefundener urbaner Brache aus dem Berliner Stadtraum entfernt und im Ausstellungskontext neu platziert. Die im Stil einesgroßen Teppichs auf dem gesamten Boden des Studios 3 ausgelegten, mit Gras und Unkraut be-wachsenen und von diversem Kleingetier bevölkerten Bodenstücke wird sie während der Dauer der Ausstellung durch Bewässern lebendig halten, die Pflanzen werden weiter wachsen und dieursprüngliche Grünfläche durch Kohs Intervention – das Versetzen in einen ganz und gar unge-wöhnlichen Kontext – und durch die Intervention der Besucher, die sich überall auf der so entstandenen ‘Wiese‘ frei bewegen können, einen zunächst kaum merklichen Prozess der Verände-rung durchlaufen. Die Bodenstücke hat Germaine Koh vom Mittelstreifen des nahe gelegenenBethaniendamms in die Ausstellung gebracht. Die Tatsache, dass dort einst Mauer und To d e s streifen verliefeArt Denkmal.

Germaine Koh führt in “ F a l l o w ” i h re bereits in früheren Projekten aufgeworfenen Refle x i o n e n darüber fort, dass solche ‘Brachen’, urbane Räume, die die Künstlerin in ihrer Häufigkeit auchals symptomatisch für die permanent in Veränderung begriffene Stadt Berlin empfindet, die Qua-lität besitzen, temporäre, fragile Denkmäler ihrer selbst zu verkörpern.

Anlässlich des Arbeitsaufenthalts von Germaine Koh im Künstlerhaus Bethanien erscheint einePublikation mit dem Titel “Works”; mit Texten von Patrice Loubier und Gerrit Gohlke (d/e).

Pressetext

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Germaine Koh "Fallow"
Ortsspezifische Installation in Studio 3