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Seit mehr als zwanzig Jahren ist der amerikanische Künstler George Condo in der westlichen Kunstszene von Köln bis New York ein Begriff. Seine grotesken, dabei traditionsbewussten und gelegentlich fast altmeisterlich-surrealistischen Gemälde haben ihm den Ruf eines Malers für Maler eingebracht. Condos Vorbilder und Dialogpartner reichen von Goya und Velázquez bis zu Picasso. Junge Malerstars wie John Currin oder Glenn Brown scheinen von ihm beeinflusst zu sein. Anfangs hat der 1957 in New Hampshire geborene Künstler in der Warhol-Factory sein Geld verdient. Neben Jean-Michel Basquiat, Keith Haring und Julian Schnabel spielte er nach 1982 bei der internationalen Erneuerung der Malerei eine wichtige Rolle. Nichtsdestoweniger ist Condo, dessen Werke sich in besonders namhaften Privatsammlungen befinden, nun zum ersten Mal ein zwei Museen zu Gast. Die Kunsthalle Bielefeld zeigt die Condo-Retrospektive zunächst im Neuen Museum der Moderne in Salzburg (12.3. – 29.5.05).

Die Ausstellung „George Condo. One Hundred Women. Retrospektive“, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, rückt das Bild der Frau in den Mittelpunkt und nimmt diese kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Figur als Ausgangspunkt, um einen Überblick über das Schaffen des Künstlers zu geben. Mit rund fünfzig Gemälden, dreißig Zeichnungen und fünf Skulpturen wird ein Sujet präsent, das als Akt, Bildnis, stilgeschichtliche Collage und Allegorie des Zeitalters erscheint. Nach Picasso und Matisse hat kein Künstler des 20. Jahrhunderts so ausgiebig und einfallsreich zum Thema Frau gearbeitet.

George Condo, geb. 1957 in Concord, New Hampshire, USA, ging mit 21 Jahren nach New York, wo er in der Factory von Andy Warhol mitarbeitete und schnell Kontakt zu Künstlern seiner Generation wie Jean-Michel Basquiat, Keith Haring oder Julian Schnabel fand. 1983 führte ihn eine erste Reise nach Europa, wo sein freier und zugleich versierter Malduktus die Aufmerksamkeit der „Neuen Wilden“ weckte. Köln wurde deshalb neben Paris eine Stadt, in die Condo in den 1980er und 1990er Jahren immer wieder für längere Arbeitsaufenthalte zurückkehrte. George Condo lebt und arbeitet seit 1982 in New York.

Der Ausstellungskatalog erscheint in deutscher und englischer Sprache bei Hatje/Cantz.

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