press release only in german

Das Berliner Georg-Kolbe-Museum zeigt eine Ausstellung über Kolbes türkischer Zeit während des 1. Weltkrieges 

Im Ersten Weltkrieg lebte und arbeitete Georg Kolbe fast zwei Jahre lang in der Türkei. Als Soldat war er nach Istanbul versetzt worden, um dort künstlerisch tätig zu sien. Seine Hauptaufgabe war die Gestaltung eines Friedhofes mit einem Gefallenen-Denkmal im Botschaftspark von Tarabya. Der deutsche Botschafter Richard von Kühlmann hatte den Bildhauer nach Istanbul gerufen, denn er wollte einen „Musenhof“ um sich scharen. Zumindest Georg Kolbe als „Hofbildhauer“ wurde aktiv. Er betätigte sich auf mehreren Gebieten: Er porträtierte Botschaftsangehörige und Militärs, aber auch die führenden jungtürkischen Politiker. Für den Botschaftspark entwarf er Brunnenfiguren und den Festsaal der Botschaft (heute Generalkonsulat) schmückte er mit einem Reliefzyklus. Trotz des Krieges hatte Kolbes Aufenthalt teilweise paradiesische Züge, so immerhin erinnerte sich der Künstler später. Überschattet war seine Tätigkeit dadurch, dass Kaiser Wilhelm II. und der preußische Kriegsminister sein Denkmal in Tarabya ablehnten. Dank breiter Unterstützung aus Istanbul und dem Auswärtigen Amt sowie dem Kulturministerium in Berlin konnte es dennoch vollendet werden. Die kleine dokumentarische Ausstellung zeigt Plastiken und Zeichnungen und Fotografien verschollener Kunstwerke aus Kolbes türkischer Zeit. Briefe, Aufzeichnungen, Kopien von Archivalien aus dem Politischen Archiv und private Fotografien beleuchten den zeithistorischen Hintergrund. Zur Ausstellung erscheint eine Informationsbroschüre.

only in german

Georg Kolbe in Istanbul 1917/18
Kurator: Ursel Berger