Georg Herold. anders denkende Einrichtung

Am 2. Oktober eröffnet die Stadt Heilbronn die neue Kunsthalle Vogelmann. Die Kunsthalle wird im Rahmen einer Kooperation von Kunstverein Heilbronn und Städtischen Museen Heilbronn gleichzeitig bespielt. Der Kunstverein bezieht in der Kunsthalle wieder seine angestammten und nochmals modernisierten Räume und eröffnet diese mit einer Ausstellung von Georg Herold.

Der 1947 in Jena geborene Bildhauer Georg Herold, Prorektor der renommierten Kunstakademie Düsseldorf, zählt in Deutschland zu den wichtigsten wie innovativsten Künstlern. Seine Karriere umfasst Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, San Francisco, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im Museum Ludwig, Köln, sowie zahlreiche Teilnahmen an internationalen Großereignissen wie etwa der Documenta in Kassel.

Nicht zuletzt seit Joseph Beuys, mit dessen Multiples und Auflagenobjekten die Städtischen Museen Heilbronn ihren Teil der Kunsthalle eröffnen, ist die Vorstellung, welches Material nun Skulptur sein dürfe, einer tiefgreifenden Revision unterzogen worden. Die Generation um Georg Herold, also Martin Kippenberger, Albert Oehlen oder Günther Förg, sahen, im Gegensatz zu Beuys, in der Verwendung der Dinge selbst den Ursprung der Kunst begründet. Eine Haltung, die in den 80er Jahren ein großes stilistisches wie individuelles Befreiungspotential gebracht hat. Georg Herolds künstlerische Biographie beginnt 1977 mit der lapidaren „Präsentation der Latte“ in der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg. Seit Beginn seiner künstlerischen Arbeit zeigt er also einen ironischen Umgang mit dem verwendeten Material, geht es ihm um Gegensätze. So kommen vornehmlich Alltagsmaterialien wie Dachlatten, Strumpfhosen, Ziegelsteine, aber auch Luxusgüter wie Kaviar zum Einsatz. Jüngst greift Georg Herold historische Themen der Kunstgeschichte, die Figur und die Figurengruppe auf, und so entsteht ein Bild von Schönheit nicht nur im klassischen Sinne, sondern bricht sich im Spiegel der Ironie.

Im Kunstverein Heilbronn wird Georg Herold neue und eigens für die Räume des Kunstvereins entwickelte Arbeiten zeigen.

Georg Herold
anders denkende Einrichtung