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Dr.Freud und andereMusik – was ist das nun schon wieder für ein Ausstellungstitel? Klingt null nach Bildern, Zeichnungen, Skulpturen. Klingt eher nach Songs. Wie ein Mixtape, eine selbstgebrannte CD, ein Konzeptalbum, das ein Musiker aufgenommen hat, mit thematisch verknüpften Liedern und vielen anstrengenden Gedanken zur Psychoanalyse. Was für eine Platte wäre das dann? Eine harte, eine zarte? Eine mühsame, mit vielen Gitarren und Streichern und atonalen Oboen, die man nicht durchhören könnte? Eine voller Greatest Hits zum Mitsingen? Weiß nur der Maler. Fragen wir, nerven wir ihn ein bisschen. Falls wir ihn erwischen! In Puschen rennt Baselitz durchs Atelier, manchmal bleibt Farbe an den Sohlen hängen und tupft sich durch den Raum wie’s sonst nur Katzen hinkriegen, denen man die Pfoten mit Motoröl eingeölt hat. Es ist ein schönes, neues, helles Atelier, entworfen von Herzog & de Meuron, direkt am Ammersee gelegen; rechts und links darin lehnen die Leinwände; draußen am Panoramafenster läuft ein Hund im Schnee herum, sein Atem wirft Nebel.

Es ist Bruno, des Malers Hund, eine Italienische Bracke. Er friert wohl, will vielleicht rein. Nun ja, so schnell stirbt man nicht. „Herr Baselitz, was hat Dr. Freud, Sigmund also, mit Ihren neuen Bildern zu tun?“ „Ja, nein, kommen Sie!“ Es muss alles schnell gehen jetzt. Eben, da saß Baselitz noch entspannt, trank Kaffee, redete von der Musik Wolfgang Rihms, die ja wohl die einzige sei, die man heute mit Würde hören könne; eben, da wütete er noch über die FAZ und Günter Grass, das Nationsgewissen („Nie werd ich ihn malen“); eben, da fiel er wieder zurück in die Vergangenheit, bezeichnete sich als Unmodernen, ja zutiefst altmodischen Maler, wie er es immer wieder gern tut um ein bisschen tiefzustapeln. Er erzählte von seiner Heimat Deutschbaselitz, von seinem Vater, von der Borniertheit der DDR und auch der, der er später in West-Berlin begegnete, als er weltberühmt wurde mit seinen Großthemen, den Penissen, dem Hitlermännchen, den Bildern auf dem Kopf – und zu dem Baselitz wurde, den wir heute kennen: der mit dem kurzrasierten Haar, den gelben Cordhosen und der frechen Klappe. Aber jetzt, ganz plötzlich, ist Baselitz ungeduldig: Genug von früher! Ist zu schön hier am Ammersee. „Wo kommen Sie her, Berlin? Mein Beileid!“ Seine Frau, Elke, wartet im Haus gegenüber, ein Luciano ruft dauernd an. Morgen Venedig. Also schnell hin zu den neuen Bildern von Dr.FreudundandereMusik, dem Reporter die nötigsten doofen Fragen beantworten, dann weiter mit der Kunst. „Schauen Sie, hier zum Beispiel“, sagt Baselitz und zeigt auf VictorBraunerbesuchtDix, Öl auf Leinwand, 250 ? 200 cm.

„Eklig, nicht?“ „Ja?“ „Eine Adaption des Frau-im-Spiegel-Bilds von Dix. Ein angstmachendes, fürchterliches, hässliches Bild. Eine Fratze. Ich habe es daher extra schlecht gemalt, extra unintelligent. Sehen Sie nur, die Farben. Wie ein Plakat- maler, auf schwarz.“ „Warum malt einer absichtlich unintelligent, Herr Baselitz?“ „Weil Intelligenz an dieser Stelle dumm gewesen wäre. Manchmal ist Intelligenz ja gar nicht klug. Manch- mal steht sie im Weg, Sie verstehen?“ „Nein“ Der Maler greift sich an den Kopf, fährt darüber hinweg. Anstrengend ist das alles! Fragen, immer Fragen zu allem, was man macht, seit Jahrzehnten, seit DergroßenNachtimEimerund allem, was folgte. In der Welt zu sein und gleichzeitig außer ihr: das Schwierigste an seinem Job. Er hält den Kopf, reibt, drückt, massiert ihn, das robuste, 71 jährige olle Ding: Gut, erklären wir dem Berliner das. „Wenn Sie so ein Bild malen, da darf die Farbe die Malerei nicht zudecken. Sie dürfen das nicht zuscheißen, entschuldigen Sie.

Die Malerei muss Lücken lassen. Angeschossen soll es aussehen, wie löchrige Netzhaut! Verrückte Bilder kann man nur malen, indem man alles delegiert, indem man bestimmt, präzise, vorsichtig vor- geht. Um Himmels Willen nicht beteiligen, nicht zu schlau sein wollen! Das ist immer der größte Fehler.“ Ja, es sind verrückte Bilder, die wir hier sehen, verrückt in der Baselitz’schen Tradition: Umgedreht, schein- bar roh, skizzenartig. Es sind Paarungen und Dialoge von Stilen, Typen, Einflüssen der Moderne – der Pop Art, des Abstrakten/ Figurativen Expressionismus, des Surrealismus. Rauschenberg, die de Koonings, Brauner, Lich- tenstein, Warhol. Manchmal denkt man, Hirst sei auch dabei, aber da winkt Baselitz ab: Nix da, das Punkteraster hab ich von woanders her, find’s doch mal selber heraus, Vogel aus Berlin! Die Schuhe von Frida Kahlo tanzen Disco-Fox (oder Tango? Oder Walzer? Eventuell müsste man da Frau Baselitz fragen, aber die sitzt ja im Haus nebenan) im Viereck und in Hakenkreuz-Formation; das amerikanische Klassiker-Schulheft „Compositions“ wirkt wie ein Blick auf einen Totenschädelhaufen, den die Roten Khmer auf den Killing Fields hinterlassen haben könnten; Elaine de Kooning träumt in fließendem Blau, irre schön, sie würde sich sehr darüber freuen, wäre sie nicht tot. Baselitz zitiert diesmal fast so viel wie ein Tarantino-Film. Nur Dr. Freud ist nirgends zu sehen. Kon- zept? Schlaue Idee? Verarschung? Oder hat er ihn einfach vergessen? Aber wer vergißt Dr. Freud so einfach? Dafür immer wieder Dix. Dix, Dix, Dix.

Dix vergisst man nicht. Bekleckste Fotokopien seiner Bilder liegen auf dem Atelierboden herum. Er ist seit jeher präsent in Baselitz Werk, fast leitmotivistisch, seit Baselitz in den späten Fünfzigern DiesiebenTodsündensah – aber selten kam Dix soviel rum wie auf dieser Ausstellung, selten traf er soviele Kollegen: DixbesuchtGoya, DeKooningbesuchtDix, DieWitwe–Dixverschollen(mal nur halb gedreht); und Familienbildancorazitiert Dix Porträt MeineEltern. „Warum immer wieder Dix, der Herr?“ „Es ist vor allem seine Vorliebe für die Hässlichkeit, mit der ich so einverstanden bin bei ihm. Auch ich habe mich jahrzehntelang, ja praktisch immer, mit der Hässlichkeit beschäftigt; mit dem Fratzenhaften, den Grimassen. Nehmen Sie die Russenbilder, nehmen Sie DiegroßeNacht, auch die Skulpturen – es ist ja vor allem ein großer sezierender Abscheu, der da bildlich geäußert wird. Dazu teilen wir wohl auch Kindheitserlebnisse, Kriegserfahrung, Außenseiterposition etc.“ „Was hat De Kooning mit Dix zu tun?“ „Das ist natürlich die Farbigkeit, der Auftrag. Das Blau ist aber nicht von De Kooning, das ist von Andy Warhol.“ „Ah ja?“ „Bei ‚General Electric’, da hat er das Logo gemacht aus diesem Blau und Schwarz.“ Plötzliches Kratzen und Scharren am Herzog & de Meuron’schen Panoramafenster. „Der Bruno hat Hunger. Frau Schell!“ Frau Schell ist die Haushälterin. Sie hat vorhin schon sehr guten Kaffee gebracht und leckeres Sprudelwasser. „Denken Sie sich die Titel Ihrer Ausstellungen selber aus, Sir?“ „Ja“ „Fangen Sie mit dem Titel an und dann kommt das Bild?“ „Nein“ „Umgekehrt?“ „Zumeist“ „Wo zwischen all diesen Verweisen stecken Dr. Freud und die Psychoanalyse, Herr Baselitz?“ „Ja, um die geht es hier natürlich nicht! Das interessiert mich ja gar nicht! Die Freud’schen Themen sind natürlich drin in den Bildern, immanent, in den Kindheitsprägungen, der Künstlerprägung, der Menschenprägung.

Im Defekt, den wir alle in uns tragen.“ „Auch Sie?“ „Selbstverständlich habe auch ich eine Meise, wie jeder anständige Künstler. Der Dix hatte natürlich auch ne Meise und der Lucian Freud, der ja ein Enkel vom Sigmund ist, in Berlin geboren 1922. Und als Maler ist man natürlich in der Position, dass man sich fragen muss, wie geh’ ich mit der Meise um, wie drück ich sie aus, ohne irre zu werden?“ „Und?“ „Ja, das sehen Sie doch hier, um Sie herum! Das sind die Zeugnisse der Meisen-Verarbeitung!“ Da hat er natürlich recht. Und waren die Remix-Bilder von 2006/7/8, in denen Baselitz praktisch Coverversionen seiner großen Werke herstellte, ein Wunder an Farbig- und Leichtigkeit, sind die neuen Bilder wieder etwas schwerer geworden: viel schwarz, grau, braun. Ein Weiterbearbeiten und –verfeinern der klassischen Baselitz- Sujets, nachdem er sich mit Remix ein Höchstmaß an künstlerischer Freiheit und Lässigkeit errungen hatte. „Eine Zeitlang sind Sie nicht frei“, sagte er damals über seinen Weg. „Da sind Sie ein Sklave, jemand, der nur aus Zwängen heraus agiert. Dann, auf einmal sind Sie es. Jetzt bin ich es, denk ich mal. Jetzt bin ich ok mit allem.“ In der Sprache der Popkritik: Waren die Remix-Bilder Easy-Listening, sind die Dr.FreudundandereMusik- Dinger wieder Rockmusik und Heavy Metal. ElainesWeltdagegen ist eine Art Ballade; und die großartige schwarz- weiße Totenkopf-Studie des „Compositions“-Heft hat was von einem Lied von Johnny Cash. Oder Marilyn Manson, frühe Phase. Der wäre auch ein potentieller Käufer. „Kennen Sie Cash, Herr Baselitz?“ „Mal gehört, ja“ So ist er: E-Typ, nicht U. „Ok, verstanden, aber wo ist die Musik, die im Titel steht, Herr Baselitz? Ich höre, sehe, spüre sie nicht.“ Baselitz schaut zum See, durch das Panoramafenster, an dem eben noch der Bruno gekratzt hat. „Vor ein paar Tagen ist der Ammersee zugefroren. Eisbänke schoben sich aufeinander und ineinander, in Wellenform. Über Nacht wurde der See ganz laut. Ein Schwirren, ein Sirren überall. Wie wenn man tausend Steine übers Eis wirft. Es klingt komisch, aber: Der See sang. Zwei Tage lang, ununterbrochen, während ich gemalt habe. Ein Phänomen, ganz ungewöhnlich. Ich habe so etwas noch nie gehört.“ „Vielleicht ist das die Musik, die ich meine“, sagt Baselitz.

(Marc Fischer)

DrFreudandothermusic– what kind of an exhibition title is that? Doesn’t sound at all like pictures, drawings, sculptures. Sounds more like songs. Like a mixed tape, a homemade CD, a conceptual album, recorded by a mu- sician, with thematically linked songs and many tedious ideas on psychoanalysis. What kind of a record would that be? A tough one, or a delicate one? An exhausting one, with many guitars and strings and atonal oboes, one that you couldn’t listen to all the way through? One full of Greatest Hits, for singing along? Only the painter knows. Let’s ask, let’s bother him a bit! If we can catch him! Baselitz is running through his studio in slippers, sometimes paint sticks to the soles and dots itself around the studio, like usually only cats can do when you oil their paws with motor oil. It is a beauti- ful, new, bright studio, designed by Herzog & de Meuron, directly on Ammersee; on the right and left inside, the canvases lean; outside, a dog passes by the panorama window in the snow, his breath creates fog.

It is Bruno, the painter’s dog, an Italian hound. He is probably cold, perhaps wants to come inside. Oh well, he won’t die that easily. ‘Mr Baselitz, what does Dr Freud, Sigmund that is, have to do with your new paintings?’ ‘Yes, no, come along!’ Everything has to happen quickly now. A minute ago Baselitz sat there, relaxed, drank some coffee, spoke of Wolf- gang Rihm’s music, which he reckons is the only kind you can listen to with dignity nowadays, then he railed about the FAZ and Günter Grass, the nation’s conscience (‘I will never paint him’); quite, and then he fell back into the past, called himself not a modern, indeed deeply old-fashioned painter, as he often likes to do in order to be over- ly modest. He told me of his homeland Deutschbaselitz, of his father, of the narrow-mindedness of the GDR and also the one he encountered later in West Berlin, when he became world famous with his large themes, the penis- es, the little Hitler figure, the upside-down paintings – and became the Baselitz we know today: the one with the cropped hair, the yellow corduroy trousers, and the brash mouth. But now, quite suddenly, Baselitz gets impa- tient: Enough already with the old times. It’s too beautiful here at the lake, Ammersee. ‘Where are you from? Berlin? So sorry!’ His wife, Elke, is waiting in the house vis-à-vis, some Luciano keeps calling. Venice tomor- row. So, quickly to the new pictures of DrFreudandothermusic, answer the journalist’s unavoidable stupid ques- tions, and then on with the art. ‘Look here, for example’, says Baselitz and points to VictorBraunerbesuchtDix, oil on canvas, 250 ? 200 cm.

‘Revolting, isn’t it?’ ‘Yes?’ ‘An adaptation of the woman-in-mirror-painting by Dix. A picture that makes you afraid, an ugly picture. A grotesque face. Therefore I painted it badly on purpose, unintelligently. Just look, the colours. Like a poster painter, on black.’ ‘Why would someone paint on purpose unintelligently?’ ‘Because intelligence at this point would have been stupid. Sometimes, intelligence isn’t at all wise. Some- times it gets in the way, you understand?’ ‘No.’ The painter touches his head, runs his hand across it. Everything is so exhausting! Questions, always questions about everything you do, for decades, ever since GroßeNachtimEimer and everything that followed. To be in the world and simultaneously outside it: the most difficult part of his job. He holds his head, rubs, presses, mas- sages it, this robust, 71-year-old thing: fine, let’s explain it to the guy from Berlin. ‘When you paint such a picture, the paint mustn’t cover up the painting.

You mustn’t, excuse me, shit all over it. The painting must leave gaps. It should look shot, like a holey retina! You can only paint crazy paintings if you delegate everything, by proceeding with determination, precision, and care. For goodness sake not participate, don’t try to be too clever! That is always the biggest mistake!’ Yes, what we see here are crazy paintings, crazy in the Baselitzian tradition: turned around, seemingly raw, sketch-like. They are pairings and dialogues of styles, types, influences of modernism – pop art, abstract / fig- urative expressionism, surrealism. Rauschenberg, the de Koonings, Brauner, Lichtenstein, Warhol. Sometimes one might think Hirst might also be there, but Baselitz dismisses that: No way, the grid of points I got from else- where, why don’t you find that out for yourself, you funny bird from Berlin. Frida Kahlo’s shoes dance discofox (or tango? waltz? It might be helpful to ask Mrs Baselitz, but she is in the house next door) in a square and in a swastika formation; the classic American school exercise book ‘Compositions’ seems like a view of a heap of skulls left behind by the Khmer Rouge on the killing fields; Elaine de Kooning dreams in a floating blue, amazingly beautiful, she would be very pleased by that if she weren’t dead. This time, Baselitz quotes almost as much as a Tarantino film. Only Dr Freud is nowhere to be seen. Concept? Clever idea? Taking the piss? Or did he simply forget him? But who simply forgets Dr Freud? Instead, again and again Dix. Dix, Dix, Dix.

Dix you don’t forget. Splotched photocopies of his pictures are on the studio floor. He has always been present in Baselitz’s work, almost like a leitmotif, ever since Baselitz saw in the late fifties DiesiebenTodsünden– but rarely did Dix get around so much as in this exhibition, rarely did he meet so many colleagues: DixbesuchtGoya,DeKooningbesuchtDix,DieWitwe–Dixmissing (once only half turned); and Familienbildancoraquotes Dix’s portrait MeineEltern. ‘Why always Dix, dear Sir?’ ‘It is above all his preference for ugliness which I so much approve of in his work. I, too, have engaged for decades, well, actually practically always, with ugliness; with the grotesque, the grimaces. Take the Russenbilder, take DiegroßeNacht, but also the sculptures – it is above all a great dissecting revulsion that is visually articulated here. In addition, we probably also share childhood experiences, the war experience, an outsider position etc.’ ‘What does de Kooning have to do with Dix?’ ‘There is of course the colourfulness, the application. The blue, however, is not from de Kooning, that is from Andy Warhol.’ ‘Oh yes?’ ‘For “General Electric” he made the logo from this blue and black.’ Sudden scrapping and scratching at Herzog & de Meuron’s picture window. ‘Bruno is hungry. Ms Schell!’ Ms Schell is the housekeeper. Before, she brought in some very good coffee and yummy sparkling water. ‘Do you also come up with the titles of your exhibitions, Sir?’ ‘Yes.’ ‘Do you start with the title, and then comes the picture?’ ‘No.’ ‘The other way round?’ ‘Usually.’ ‘Where between all these references are Dr Freud and psychoanalysis, Mr Baselitz?’ ‘Well, I’m not concerned with them here. I’m not at all interested in that! The Freudian topics are of course in these paintings, immanently, in the childhood socialisation, socialisation as an artist, human socialisation. In the defect that we all carry within us.’ ‘You too?’ ‘Of course I, too, have a screw loose, like any proper artist. Dix of course had a screw loose, and Lucian Freud, who is a grandchild of Sigmund, born in Berlin in 1922. And as a painter you are of course in the position that you have to ask yourself, how do I deal with that loose screw, how do I express it without going mad?’ ‘And?’ ‘Well, you can see that all around you! Those are the documents of coming to terms with the loose screw!’ He’s right of course. And while the Remixpaintings of 2006/7/8, where Baselitz practically created cover ver- sions of his great works, were a miracle in terms of colour and lightness, the new paintings are once again a little heavier: a lot of black, grey, brown. A further processing and refining of the classic Baselitz subjects, after he had achieved for himself with Remixa maximum of artistic freedom and nonchalance. ‘For a while, you aren’t free’, he said at that time about his path. ‘You are a slave, somebody who acts out of various compulsions. Then, suddenly, it is you. Now I’m me, I think. Now I’m ok with everything.’ In the language of pop criticism: while the Remixpaintings were easy listening, DrFreudundandereMusik is once again rock music and heavy metal. ElainesWelton the other hand is a ballad, and the great black-and- white skull study of the ‘Compositions’ exercise book has something of a Johnny Cash song. Or Marylin Man- son, early period. He would also be a potential buyer. ‘Do you know Cash, Mr Baselitz?’ ‘Heard it once, yes.’ That’s how he is: the serious music type, not entertainment. ‘Ok, understood, but where is the music in the title, Mr Baselitz?’ ‘I don’t hear, see, feel it.’ Baselitz looks out on the lake, through the picture window where moments ago Bruno had been scratching. ‘A few days ago, Ammersee froze. Blocks of ice pushed against each other and into each other, in the shape of waves. Over night, the lake became very loud. Buzzing and humming everywhere. As if someone had thrown a thousand stones across the ice. It sounds funny, but: the lake was singing. For two days, without interruption, while I was painting. A very unusual phenomenon. I had never heard anything like it.’ ‘Maybe that’s the music I mean’, says Baselitz.

(Marc Fischer Translated from the German by Wilhelm von Werthern)

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Georg Baselitz
Dr. Freud und andere Musik