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Der zweite Teil des diesjährigen Ausstellungszyklus :endlich menschlich wendet sich einer künstlerischen Thematik zu, die nicht immer hält was sie verspricht: Humor. In Abwandlung eines Goethe-Zitats ist der rezeptive Akt einer humorbezogenen Arbeit nicht selten von dem Eindruck begleitet: „Man sieht die Absicht und ist verstimmt.“ Wir unternehmen den Versuch, dieser Gefahr entgegenzuwirken und durch den Dialog der neuen montanaberlin – Mitglieder Matthias Röhrborn und Christian Jasper mit ihren Gästen eine nuancenreiche Perspektive auf Humor und Lachen zu ermöglichen.

Röhrborn entwickelt u.a. Bildserien, in denen Pathos, Ironie und Kitsch ein Gegengewicht zu sinnlich - prozesshafter Malerei bilden: er hintertreibt seine ironische Geste mit sinnlichem Ernst. Diese eigene und mitunter abgründige Ausprägung von Komik kontrastiert und ergänzt die Arbeit von Christian Jasper, dessen Humorausprägung den wohl schmerzhaftesten Anteil der Ausstellung bestreitet: seine Identitätsbefragung führt ein Moment der Entblößung und Selbstverletzung mit sich, die im Moment des (anerkennenden) Lächelns ihre Berechtigung findet.

Ein weiteres Kriterium der Künstlerwahl ist ein Ausblick auf den Wandel des Motivs Humor in der Kunst: die Künstler Clemens Braukschulte, Stefan Demary und Axel Fischer, Jahrgang ´58, ´59 und ´56 haben in den späten 80-er Jahren schon gemeinsam ausgestellt und wurden u.a.1992 in zwei Bänden des KUNSTFORUM zum Thema Kunst und Humor besprochen.

Ein weiteres Kriterium der Künstlerwahl ist ein Ausblick auf den Wandel des Motivs Humor in der Kunst: die Künstler Clemens Braukschulte, Stefan Demary und Axel Fischer, Jahrgang ´58, ´59 und ´56 haben in den späten 80-er Jahren schon gemeinsam ausgestellt und wurden u.a. 1992 in zwei Bänden des KUNSTFORUM zum Thema Kunst und Humor besprochen. Die skulpturale Arbeit von Stefan Demary, Clemens Braukschulte, Axel Fischer und LEO verbindet ein reduziert – essentieller Umgang mit Material, der surreale und komische Bezüge freisetzt.

Alltagsobjekte, alltägliche Handlungen werden in raffinierter Einfachheit in Zusammenhänge transformiert, die sowohl Komik als auch Erkenntnis bewirken. Stefan Demary, o.T. (Keramikdogge, Beto, Leine) 1995 Clemens Braukschulte, Moped, 2007 LEO, accidental sculpture, 2006 Die Arbeit von Klaus Geigle, dessen Bilder 2007 schon in einer Ausstellung bei montanaberlin zu sehen waren, spiegelt eine morbide Ambivalenz von Komik, Trash und Sinnlichkeit. „Präparat Skathamster“ ist, in seiner „bierernsten“ Putzigkeit, auch ein Präparat von Gesellschaftsleben.

Zwischen Humor und Tragik bewegen sich, im wahrsten Sinne des Wortes, die kinetischen Objekte von Frederik Foert: ihren Ausgangspunkt stets im Alltag ansiedelnd, führt Foert dem Betrachter Autounfälle, Annäherungsversuche beim Kaffeetrinken sowie Elvis´ Hüftschwung vor Augen und ad absurdum. Spielzeugautos, Schlagbohrer oder Plattenspieler tun, was sie am Besten können: sich mechanisch bewegen, sind Protagonisten kleiner Schauspiele und avancieren so zu Abbildern menschlicher Handlung.

Die künstlerische Vorgehensweise von Stella Geppert beschäftigt sich mit dem Menschen und seiner Beziehung zu Raum und Architektur. Raumbildung entsteht in ihrer Betrachtung immer auf der Beziehungsaufnahme von mindestens zwei Elementen (Mensch/Objekt, Mensch/Wohnraum, Mensch/Mensch). So hat sie für ihre Arbeit „Eigene Verhältnisse mit Kontaktaufnahme“, ihr Bekannten die Polster einer UBahn ausgeliehen, um sie in ihr Lebensumfeld zu integrieren, wobei dieser Kontextwechsel von durchaus unfreiwilliger Komik ist.

Künstler: Clemens Braukschulte / Köln Stefan Demary / Düsseldorf Axel Fischer / Münster Klaus Geigle / Münster Frederik Foert / Berlin Stella Geppert / Berlin Christian Jasper / München Leo / Berlin/London) Matthias Röhrborn / Berlin

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ganz im Ernst: endlich menschlich

Künstler: Clemens Braukschulte, Stefan Demary, Axel Fischer, Klaus Geigle, Frederik Foert, Stella Geppert, Christian Jasper, Leo , Matthias Röhrborn