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Ausstellungseröffnung am 12. Oktober 2008 um 14 Uhr im Packhof des Museums

Galli ist Malerin und Zeichnerin. Seit Mitte der 90er Jahre entstanden aber auch Bücher aus immer wieder übermalten, geschnittenen und überklebten Zeichnungen, die sie zu plastischen Collagen zusammenfügt. An den so entstandenen Metamorphosen wird das Schaffenscredo der Malerin am intensivsten nachvollziehbar, denn man empfindet das unvorhersehbare und nicht zu berechnende Kalkül, das ihr gesamtes Wirken prägt. Galli bestätigt diese Einschätzung indem sie ihr Malen und Zeichnen als Abenteuer mit unbekanntem Ausgang bezeichnet. Aus der nur ihr eigenen gestischen Bewegung heraus, die von momentaner Emotion ebenso gespeist wird wie aus Kunst- und Alltagserfahrungen, entwickelt sich die jeweilige Bildwelt. Trotz aller Unterschiedlichkeit besitzen die bei uns gezeigten Arbeiten aus den Jahren 1982-2007, die verschiedenen Schaffensphasen zuzuordnen sind, dennoch gravierende Gemeinsamkeiten. Chaotisch und subversiv kann man ihr Gestaltungsklima bezeichnen, ob es sich nun um eine kleinformatige Zeichnung oder ein großformatiges Bild handelt. Erotisch und lustvoll, aber zugleich auch kraft- und spannungsgeladen ist die Formensprache, aggressiv und ruppig der Strich, ekstatisch und dramatisch die Gestaltungsdramaturgie. Alle ihre Blätter und Bilder besitzen so eine Frische und elementare Kraft, eine Unmittelbarkeit und grandiose Naivität im Schillerschen Sinne. Dennoch sind Poesie und zärtlichste Lyrismen ebenso zu finden, wie derbe Vulgarismen, die sich nicht selten in einem Blatt zu einem spannungsvollen Kanon steigern. Ihre absurd grotesken Szenarien werden von einer ambivalent durchdachten Bildstruktur bestimmt, die immer wieder von neuem von der unbändigen Mitteilungslust der Malerin kündet.

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Galli 
MALEREI ZEICHNUNGEN BÜCHER
Ort: PACKHOF DES MUSEUMS