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21er Haus

Eine Ausstellung der Fritz Wotruba Privatstiftung

Fritz Wotruba (1907–1975) zählt zu den prominentesten Bildhauern des 20. Jahrhunderts in Europa und gilt als „Klassiker“ der modernen Skulptur. Die Ausstellung konzentriert sich auf rund 60 Zeichnungen und einige bedeutende Steinskulpturen aus der Zeit von 1925 bis 1975. Sie möchte verdeutlichen, wie sehr der Bildhauer in seinen Zeichnungen jenen Prozess der Reduktion des menschlichen Körpers vorbereitete, der sich in den Skulpturen oft erst später auswirkte. Die Zeichnungen haben in vielen Fällen als autonome Werke zu gelten, die in ihrer häufig ungeschönten Rücksichtslosigkeit den Künstler auf der Höhe seiner schöpferischen Möglichkeiten zeigen. Sie umkreisen und verdichten Wotrubas Vorstellung von Figur und bilden für ihn eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, aus der es ihm gelingt, die Spontaneität und Ungezügeltheit der Idee in die Skulptur einfließen zu lassen.

Aus Anlass des 450. Todestags Michelangelo Buonarrotis thematisiert die Ausstellung auch Wotrubas lebenslange Auseinandersetzung mit dem Bildhauergenius und zeigt den 1975 entstandenen grafischen Zyklus Hommage à Michelangelo. Wotruba führt in diesen 26 Zeichnungen einen imaginären Dialog mit dem verehrten Meister und reflektiert über den bildhauerischen Schöpfungsprozess. Dieser wenige Wochen vor Wotrubas Tod entstandene letzte Werkkomplex darf als sein künstlerisches Vermächtnis gelten.