press release only in german

Während in Basel die Art Basel 32 stattfindet, öffnet die Kunsthalle eine Woche lang ihre Räume für eine Messe eigener Art: FREIE WAHLEN - Junge Kunst: Selbstorganisation und Marktsituation.

Die Kunsthalle stellt sich vom 11. bis 17. Juni 2001 als Plattform junger selbstorganisierter Kunst zur Verfügung und befragt damit den Teil der Szene, der nicht, noch nicht oder nicht mehr Kunstmarkt ist: die Kunstöffentlichkeit im konzentrierten Sinn. Eingeladen sind Künstlergruppen und Netzwerke, Produzentengalerien, Projekträume und Künstlerhäuser, freie Projekte und Künstlerzeitschriften.

Die FREIEN WAHLEN sind keine konventionelle Ausstellung, vielmehr wirkt ihr inhaltliches Anliegen auf die Veranstaltungsform zurück. Die Kunsthalle macht sich zur Plattform, auf die die künstlerische Selbstorganisation ihre eigenen Strukturen und Erscheinungsformen aufbaut. So werden zum Beispiel die Strukturen der Selbstorganisation der Kunstprojekte, etwa die Finanzierung einer Produzentengalerie über Barbetrieb, auch in FREIE WAHLEN beibehalten. Gruppen wie der Schauraum Nürtingen installieren auch hier eine Kombination aus Kunstprojekt und Kommunikationsraum/Barbetrieb. EXISTART bindet in Form eines Ausstellungscontainers eine unabhängige Künstlergalerie kurzerhand an die Kunsthalle an. Neben den Präsentationen am Hauptveranstaltungsort, der Kunsthalle, in deren Innen- und unmittelbaren Außenbereich Projektgruppen ihre Konzepte und Werke zeigen, greifen einige Künstlergruppen mit selbstorganisierten Außenstationen in den öffentlichen Raum der Stadt ein, wie etwa die Gruppe Elektrotankstelle mit Plakatarbeiten oder das Projekt Forchheim in die Situation eines kommerziellen Kioskes.

Mit diesem offenen Verfahren knüpft die Kunsthalle an eigene Traditionen an, zum Beispiel die legendären 14 mal 14-Projekte der späten 60er und frühen 70er Jahre. Nach einem überwältigenden Antwortrücklauf von Vorschlägen beteiligen sich nun rund 80 Gruppen und Projekte aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, England und …sterreich. In Form von Präsentationen, Installationen und Dokumentationen werden künstlerische Arbeiten gezeigt, zudem finden zahlreiche Diskussionen und Podiumsgespräche, Performances, Aktionen, Videoprogramm, Konzerte und Lesungen statt. Während FREIE WAHLEN sind mehrere Künstlerbars in Betrieb.

Das Thema der Organisation von Künstlern in Gruppen und Netzwerken jenseits des institutionalisierten Museumsraumes oder der kommerziellen Galerie ist nach den Debatten der 60er und der frühen 90er Jahre nach wie vor ein aktuelles Thema, umso mehr, als sich die Strategien der Marktwirtschaft, die Form des Start-up-Unternehmers, Markendenken und Corporate Identity auch auf die Kunst ausweiten und sich im wechselwirksamen Spiel durchdringen.

FREIE WAHLEN ist keine Gegenmesse, sondern Treffpunkt und Informationsbörse für Künstler und das an aktueller Kunst interessierte Publikum. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Pressetext

only in german

FREIE WAHLEN - Junge Kunst: Selbstorganisation und Marktsituation

mit Tim Eiag, Sabine Ruff, Brygida / Irek Kulik, Ruediger John, Christop Bannat / Achim Hoops / Volko Kamensky / Peter Piller / Jan Holger Mauss, Markus Wirthmann, Heuchel Klag, Carola Dewor, finger , Klaus Heid / Jost Schneider, Tom Koesel, Birgit Martin, Martin Mele, Jana Eske / Sonja Füstie / Cecile-Anne Noel, Andreas Baer, Klaus Sievers, Stefan Resch, Klaus Richter, Frieder Rusmann, Jochen Schmitd / Carola Wagenplast / Peter Steckroth / Peter Hoppe, Rupert Hofmann, Katharina Schmidt, Reimund Jonen, u.a.