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Der amerikanische Künstler Fred Sandback (1943-2003) hat Anfang dieses Jahres fünf ortsbezogene Arbeiten für fünf Räume in der Pinakothek der Moderne entwickelt. Drei dieser Räume werden zusammen mit der Neuordnung von weiteren Sälen ab dem 26. November 2003 zu sehen sein.

Fred Sandback reiste auf Einladung der Pinakothek der Moderne im Januar dieses Jahres nach München. Während des einwöchigen Aufenthaltes entstanden fünf Werke. Drei dieser Rauminstallationen werden jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Juni 2003 verstarb der Künstler überraschend im Alter von 59 Jahren. Die Werke für München wurden zu seinem künstlerischen Vermächtnis, einem Erbe, in dem die Ziele dieses Meisters der puristischen Form einen Höhepunkt von eindrucksvoller Dichte und Qualität finden.

Sandback gehört zu den wichtigsten Protagonisten der Minimal Art. Zunächst mit Draht, dann mit Acrylgarn spannte er Linien oder die Umrisse geometrischer Körper in den Raum, der dadurch gleich dem Klangkörper eines Saiteninstruments „wachgerufen“ wird.

Bei der Installation „Mikado“ versperren fünf schwarze Fäden den Raum. Sie zeigen eine Unordnung und suggerieren den von jedem Mikado-Spiel bekannten Zusammenbruch, der sich immer wieder neu einstellt, bis alle Stäbe abgeräumt sind und nur mehr Leere bleibt.

In „Pink (Flamingo)“ geht der Besucher wie durch ein Tor durch die beiden parallel nebeneinander gesetzten rosa Fäden. Jeweils vom Boden bis zur Decke reichend, lassen sich diese Linien auch als Ausschnitte endloser Vertikalen lesen, die hier nur zufällig durch den Raum begrenzt sind. Sie stehen in Kontrast zum Körper des Betrachters im dreidimensionalen Raum.

„Oasis“ ist nur aus Waagerechten gebildet. Wie eine Horizontlinie vor einer Wand ziehen sich blaue und hellbraune Fäden durch den Raum. Sie markieren einen freien Ort, der, so suggerieren die Farben, über das existenziell Notwendige – Wasser und Erde – verfügt.

Fred Sandback, der in Amerika unter anderem im neu eröffneten „Dia: Beacon“ prominent vertreten ist, stellte schon zu Beginn seiner Laufbahn zwischen 1968 und 1973 regelmäßig in der Galerie Heiner Friedrich in München aus. Zusammen mit den jüngst erworbenen Installationen von Dan Flavin und Donald Judd wird auf in Europa einzigartige Weise der Dialog und Wettstreit der Künstler gezeigt, die mit minimalen Mitteln eine maximale Wahrnehmung herausfordern. Pressetext

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Fred Sandback: Three Sculptural Studies for the Pinakothek der Moderne
Kuratorin: Corinna Thierolf

Karl Blossfeldt: Urformen der Kunst
Sonderausstellung mit 22 Pflanzenfotografien, Urformen der Kunst von Karl Blossfeldt aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts sowie eine Auswahl zeitgenössischer Fotoarbeiten aus den 90er Jahren von Andreas Gursky, Hiroshi Sugimoto, Thomas Demand und Jeff Wall
Kuratorin: Inka Graeve Ingelmann